Nach der Euphorie des Vortages mussten die US-amerikanischen Börsen am Donnerstag eine deutliche Korrektur hinnehmen. Dies war hauptsächlich auf anhaltende Handelskonflikte zurückzuführen, welche die vorherigen Gewinne wieder zunichtemachten. Der Dow Jones Industrial Average fiel um 3,3 Prozent und erreichte 39.267 Punkte. Parallel dazu verzeichnete der S&P 500 einen Rückgang von 4,1 Prozent und sank auf 5.233 Punkte. Der Nasdaq 100 erlebte gar einen noch stärkeren Rückgang von 4,8 Prozent und schloss bei 18.220 Punkten.
Der Handelskonflikt zwischen den USA und China zeigt keine Anzeichen einer Entspannung. Die USA haben die Zölle auf chinesische Importe nun auf 145 Prozent erhöht, nachdem Präsident Donald Trump zuvor eine Erhöhung auf 125 Prozent angekündigt hatte. Diese bereits strengen Maßnahmen werden durch eine bestehende Abgabe von 20 Prozent ergänzt, die als Reaktion auf Chinas Beteiligung am Fentanyl-Handel eingeführt wurde. Diese Eskalationen belasten die weltweiten Handelsbeziehungen und üben erheblichen Druck auf die Finanzmärkte aus.
Die kürzlich veröffentlichten Verbraucherpreisdaten, die geringfügig besser als erwartet ausfielen, konnten angesichts der dramatischen Entwicklung der Zollsituation kaum positive Impulse liefern. Die Landesbank Helaba berichtet, dass die US-Notenbank Federal Reserve die aktuelle Lage mit Vorsicht beobachtet und bislang keine Hinweise auf eine baldige Anpassung der Zinspolitik gibt. Dennoch könnten die Spekulationen über mögliche Zinssenkungen in naher Zukunft zunehmen, um den wirtschaftlichen Auswirkungen der Handelskonflikte entgegenzusteuern.
Besonders betroffen waren die führenden Technologieunternehmen der USA, bekannt als die 'Glorreichen Sieben', die nach einer zuvor beobachteten Kursrallye Verluste zwischen 3,3 und 8,7 Prozent hinnehmen mussten. Noch am Vortag hatten die Aktien dieser Unternehmen zweistellige Kursgewinne erzielt, was die abrupte Wende umso bemerkenswerter macht.
Auffällig sind auch die Entwicklungen bei Nike. Die Aktien des Sportartikelherstellers, der stark unter den neuen Zollregulierungen für chinesische Produkte leidet, fielen um über 10 Prozent. Dies stellt den größten Rückgang seit über sieben Jahren dar. Ähnlich betroffen war auch US Steel, dessen Aktien um 7,0 Prozent sanken, nachdem Präsident Trump einen Übernahmeversuch durch Nippon Steel blockierte. Diese Entscheidung hat für erhebliche Unsicherheiten auf dem Markt gesorgt.
Der Markt erlebte weitere Turbulenzen durch Capri Holdings, dessen Aktienwert nach dem Verkauf von Versace an Prada um 9,5 Prozent sank. Diese Entwicklungen unterstreichen die weitreichenden Auswirkungen der globalen Handelskonflikte auf einzelne Branchen und Unternehmen.