Der drohende Zollsturm unter US-Präsident Donald Trump könnte insbesondere die deutsche Autoindustrie empfindlich treffen, hohe Jobverluste wären die Folge. Doch Simone Menne, Präsidentin der amerikanischen Handelskammer in Deutschland, beschwichtigt und rät zur Ruhe. Ihrer Meinung nach führte bereits Trumps erste Amtszeit zu zahlreichen angekündigten Maßnahmen, von denen nicht alle realisiert wurden.
Ein massiver Anstieg der Einfuhrzölle könnte jedoch nicht nur deutschen Unternehmen schaden, sondern auch negative Auswirkungen auf die amerikanische Wirtschaft haben. Die USA-Expertin Menne erklärt die möglichen Konsequenzen: steigende Preise, zunehmende Inflation und ein teurerer Dollar, der den Export der USA beeinträchtigen würde. Unsicherheiten mögen auch amerikanische Unternehmen nicht.
Trump plant drastische Erhöhungen der Importzölle für Europe um bis zu 20 Prozent und für China auf 60 Prozent. Ökonomen schlagen Alarm: Solche Maßnahmen könnten Handelskonflikte befeuern und die Chancen sind nicht gering, dass betroffen Länder reagieren und Hunderttausende Stellen in Deutschland dadurch gefährdet werden. Laut Bundesbank könnte dies Deutschlands Wirtschaftsleistung um ein Prozent senken.
Langfristig könnten jedoch deutsche Firmen durch die hohen Zölle sogar Vorteile genießen, erklärt Menne, dank einer Studie des Kiel Instituts für Weltwirtschaft. Deutsche Unternehmen könnten im Vergleich zu anderen Nationen wie China weniger hart getroffen werden. Menne erwartet auch keine massive Verlagerung deutscher Unternehmen in die USA, trotz Trump’s Steueranreize. Große Investitionen erfordern längere Vorbereitungszeiten, und der deutsche Markt bleibt bedeutend.
Viele deutsche Großunternehmen sind bereits stark in den USA verwurzelt und könnten eher ihre Präsenz dort ausbauen. Der Mittelstand steht jedoch vor größeren Herausforderungen. Menne warnt vor Schwarzmalerei: Der deutsche Standort bleibt attraktiv und in den USA werden auch deutsche Produkte geschätzt, trotz der belastenden Bürokratie und Energiepreise.