12. März, 2025

Politik

Zölleschlacht zwischen EU und USA entbrannt

Zölleschlacht zwischen EU und USA entbrannt

Die Europäische Union plant mit einer milliardenschweren Importsteuer auf diverse US-Güter als direkte Antwort auf die von Washington einseitig erfolgten Zollerhöhungen auf Stahl- und Aluminiumprodukte. Bereits ab April sollen unter anderem Waren wie Bourbon-Whiskey, Motorräder, Spielkonsolen und Erdnussbutter von den neuen Gegenmaßnahmen betroffen sein. Diese Form des wirtschaftlichen Säbelrasselns könnte den transatlantischen Handel wesentlich erschweren. Weitere Vergeltungsmaßnahmen stehen in den Startlöchern und umfassen auch den Agrarsektor, mit Produkten wie Geflügel, Rindfleisch und Milchprodukten. Industrieprodukte sind ebenfalls auf der Liste, darunter Stahl und Aluminium, was die Spannungen zusätzlich anheizen dürfte. Die Europäische Kommission beschloss diese weitreichenden Schritte, um die Auswirkungen der US-Zölle, die Exporte im Wert von circa 26 Milliarden Euro treffen, auszugleichen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte, dass die Maßnahmen notwendig seien, um wirtschaftlichen Schaden einzudämmen und die EU-Interessen zu wahren. Der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer kritisierte die EU-Reaktionen heftig und sprach von einer verfehlten Politik, die die Realität am Wirtschaftsgeschehen verkenne. Von der Leyen signalisierte jedoch ebenfalls ihre Bereitschaft zur Verhandlung, um eine Eskalation zu vermeiden. Sie setzte ihren Handelskommissar bereits auf die Wiederaufnahme von Gesprächen mit den USA an. US-Präsident Donald Trump hingegen hält weiter an seiner harten Linie fest, trotz eines vorherigen Stillhalteabkommens mit der EU, das auf die Amtszeit seines Nachfolgers Joe Biden zurückgeht. Bourbon-Whiskey - ein Symbol für amerikanische Kulturgüter - könnte für Konsumenten in Europa somit bald teurer werden. Dies zeigt, wie tiefgreifend die Auswirkungen dieser Handelsstreitigkeiten ausfallen können. Die finale Entscheidung über die EU-Zusatzzölle fällt nach Rücksprache mit den Mitgliedsstaaten und soll Mitte April in Kraft treten. Doch Wirtschaftsexperten wie Volker Treier warnen eindringlich vor einem möglichen Handelskrieg und fordern Bedacht bei der Wahl der Mittel.