Das angesehene Analysehaus Jefferies hat kürzlich das Kursziel für den führenden Halbleiterhersteller ASML von 840 Euro auf 660 Euro gesenkt, dabei jedoch seine Kaufempfehlung beibehalten. Analyst Janardan Menon zeigt in seiner jüngsten Untersuchung auf, dass die gegenwärtigen Unsicherheiten im Zusammenhang mit internationalen Handelszöllen die gesamte Halbleiterindustrie in einen intensivierten Abwärtszyklus drängen könnten. Diese Situation könnte sich durch eine allgemein schwächere Nachfrage bemerkbar machen, die sowohl zukunftsorientierte Technologien wie Künstliche Intelligenz als auch Fertigungsanlagen betrifft.
Menon prognostiziert, dass die bevorstehenden Quartalsberichte der betroffenen Unternehmen möglicherweise ein weniger optimistisches Bild der Marktlage präsentieren könnten. Dabei spielt die Zurückhaltung der Nachfrage in verschiedenen Sektoren eine entscheidende Rolle. Insbesondere führt der Analyst an, dass Schwankungen in der globalen Lieferkette und geopolitische Spannungen zusätzliche Risiken für die Branche darstellen.
Dennoch sieht Menon auf längere Sicht weiterhin positive Entwicklungsmöglichkeiten, insbesondere für Unternehmen, die sich vermehrt auf den Bedarf von Automobil- und Industriekunden konzentrieren. Hierbei hebt er vor allem AMS-Osram, Infineon, STMicroelectronics und Melexis hervor. Seiner Meinung nach könnten diese Unternehmen resilienter gegenüber den derzeitigen Branchenherausforderungen sein und somit besser abschneiden. Er argumentiert, dass deren Fokussierung auf den Automobil- und Industriesektor Vertrauen hinsichtlich stabilerer Nachfragebedingungen schafft.
Abschließend bleibt festzuhalten, dass trotz der momentanen Herausforderungen der Halbleiterbranche das langfristige Potenzial durch strategische Ausrichtungen und Marktanpassungen nicht unterschätzt werden sollte. Jefferies betont, dass eine differenzierte Betrachtung und ein strategisches Investment entscheidend sind, um in dieser volatilen Phase erfolgreich zu navigieren.