03. Februar, 2025

Märkte

Zoll-Odyssee erschüttert Automobilwerte: Kurseinbrüche auf breiter Front

Zoll-Odyssee erschüttert Automobilwerte: Kurseinbrüche auf breiter Front

Ein drohender Handelskonflikt zwischen den USA und ihren bedeutenden Handelspartnern hat die Aktien der Automobil- und Lkw-Hersteller ins Trudeln gebracht. Zu Wochenbeginn erlitten die Titel von BMW, Mercedes-Benz und Volkswagen zeitweise Verluste zwischen fünf und sieben Prozent. Auch die Anteilsscheine der Lkw-Produzenten Daimler Truck und Traton wurden deutlich im Wert gemindert, ebenso wie die Börsenkurse der Zulieferer wie Continental und Knorr-Bremse eine Talfahrt erlebten.

US-Präsident Donald Trump hat über das Wochenende hinweg Importzölle in Höhe von 25 Prozent auf Güter aus den angrenzenden Ländern Mexiko und Kanada eingeführt, während Energieimporte aus Kanada mit einer Abgabe von 10 Prozent versehen wurden. Auch Einfuhren aus China bleiben von einer zusätzlichen 10-Prozent-Abgabe nicht verschont. Spekulationen um potenziell ähnliche Maßnahmen gegenüber der Europäischen Union fachen die Unsicherheit an den Märkten weiter an.

Durch diese Maßnahmen geraten insbesondere die deutschen Automobilhersteller unter Druck, die Mexiko als bedeutenden Produktionsstandort nutzen, um den US-Markt zu beliefern. VW, Audi und BMW verfügen in Mexiko über eigene Werke, während Mercedes-Benz gemeinsam mit Nissan produziert.

Philippe Houchois, Analyst beim Investmenthaus Jefferies, sieht jedoch eher die US-Hersteller im Visier. Sollte keine rasche Deeskalation stattfinden, könnten die durch die Zölle verursachten steigenden Produktionskosten die Fahrzeugpreise in den USA im Schnitt um sechs Prozent in die Höhe treiben. Da Volkswagen global aufgestellt ist, schätzt Houchois die Risiken für die Wolfsburger als geringer ein. Auch BMW und Mercedes-Benz könnten aufgrund ihrer Position als wertmäßige Netto-Exporteure aus den USA weniger betroffen sein. Andererseits sieht JPMorgan-Analyst Jose Asumendi größere Risiken für Daimler Truck, Volkswagen, Traton und Stellantis, was die Folge von Trumps Handelseskapaden betrifft.