Die US-amerikanische Federal Reserve signalisiert einen behutsameren Ansatz bei der Senkung der Zinssätze, aufgrund der zunehmenden Gefahr, dass die Inflation hartnäckig über dem angestrebten 2-Prozent-Ziel verweilen könnte. In den am Mittwoch veröffentlichten Protokollen der Dezember-Sitzung weist man auf die Unsicherheiten der Geldpolitik hin, da Donald Trumps zweite Amtszeit bevorsteht. Dies könnte dazu führen, dass die Geschwindigkeit der Zinssenkungen verringert oder gar pausiert wird. Die Protokolle zeigen, dass sich die Fed dem Punkt nähert, an dem es angemessen wäre, das Tempo der geldpolitischen Lockerungen zu drosseln. Die geldpolitische Lage sei nun deutlich entspannter, sodass eine vorsichtigere Betrachtung zukünftiger Anpassungen ratsam sei. Im Dezember senkte die Fed ihren Leitzins um einen viertel Punkt auf 4,25-4,5 Prozent, was einen Rückgang um einen vollen Punkt seit September bedeutet. Für 2025 sind lediglich zwei weitere Senkungen eingeplant, wobei bereits bei der kommenden Sitzung eine Pause im Zyklus der Zinsschnitte möglich ist. Die Vorsicht der Fed hinsichtlich zukünftiger Zinssenkungen resultiert aus der Unsicherheit über die Inflationsprognose. Ökonomen befürchten, dass Trumps Pläne bezüglich Zöllen, Steuersenkungen und Einwanderungspolitik die Preissteigerungen beschleunigen könnten. Einige Fed-Mitglieder bleiben jedoch optimistisch und erwarten weiterhin eine aggressive Lockerung der Geldpolitik. So äußerte Gouverneur Christopher Waller, dass die Zölle voraussichtlich keinen signifikanten Einfluss auf die Inflation haben werden und er Zinssenkungen im Jahr 2025 befürwortet. Der Anleihemarkt der Regierung reagierte kaum merklich auf die Protokolle, und auch der S&P 500 zeigte nur geringe Kursbewegungen. Investoren spekulieren darauf, dass die Fed bis Juli den ersten Zinsschnitt des Jahres um einen viertel Punkt vornehmen wird, in Einklang mit früheren Marktpreiserwartungen.