25. Oktober, 2024

Technologie

Zoff im Smartphone-Universum: Arm entzieht Qualcomm die Lizenz

Zoff im Smartphone-Universum: Arm entzieht Qualcomm die Lizenz

Im spannungsgeladenen Technologiezirkus sorgt ein neuer Konflikt zwischen den Halbleiter-Giganten Arm Holdings und Qualcomm Technologies für Aufsehen. Arm hat beschlossen, die seit langem bestehende Lizenzvereinbarung mit Qualcomm zu kündigen. Das britische Unternehmen hat Qualcomm eine Frist von 60 Tagen gesetzt, um die Streitigkeiten beizulegen und eine Lösung zu finden. Qualcomm, bekannt für seine Erfolge in Rechtsstreitigkeiten, gerät erneut in ein juristisches Scharmützel. Bereits 2019 sicherte sich das Unternehmen einen Sieg gegen Apple und wehrte erfolgreich Vorwürfe der Federal Trade Commission bezüglich unfairer Lizenzpraktiken ab. Doch diesmal steht mehr auf dem Spiel. Scheitert Qualcomm an einer Lösung, drohen umfassende negative Auswirkungen auf das Geschäft des Technologie-Riesen. Die Kooperation der beiden Unternehmen zieht sich über geraume Zeit hin, und ihre Zusammenarbeit hat die Smartphone-Industrie maßgeblich geprägt. Arm liefert die grundlegende Computerarchitektur, die Qualcomm für die Entwicklung von Millionen von Prozessoren, insbesondere für Android-Smartphones, nutzt. Der Konflikt entfachte sich, als Qualcomm das Chip-Design-Start-up Nuvia übernahm, das ebenfalls über eine Lizenzvereinbarung mit Arm verfügte. Das zentrale Problem: Arm behauptet, dass Nuvias bestehende Designs ohne Zustimmung nicht an Qualcomm übergehen dürfen. Qualcomm hält dagegen, die Lizenzvereinbarungen deckten auch die Aktivitäten der Neuerwerbung ab. In diesem Zusammenhang verklagte Arm Qualcomm 2022 wegen Vertragsbruchs und Markenrechtsverletzung – mit einer Gegenklage von Qualcomm Ende desselben Jahres. Der Streit zeigt, wie sich die Dynamiken in der Halbleiterindustrie wandeln. Qualcomm orientiert sich durch selbstentwickelte Chip-Designs zunehmend weg von der Arm-Architektur, während Arm unter neuer Führung Komplettlösungen entwickelt, die direkt genutzt werden können. Ein Scheitern der Verhandlungen könnte weitreichende Folgen für die Smartphone- und Computermärkte haben.