Die politische Manege in den USA dreht sich unaufhörlich weiter und die jüngsten Ereignisse boten mehr Spannung als so mancher Blockbuster. Während sich die Belegschaften von Amazon und Starbucks im Streik befinden und sowohl Päckchen als auch Kaffee Latte vielleicht etwas länger auf sich warten lassen, schnappte sich Donald Trump fast den Vorhang für eine dramatische Schließung der US-Regierung. Grund für diese Eskapaden war eine parteiinterne Opposition, die die von der GOP dominierte Repräsentantenhaus unbedingt vermeiden wollte: die Schließung des Regierungsapparats mit all ihren Flughafen-Verzögerungen und Bürgerverärgerungen. Überraschenderweise entschieden sich Trumps Republikaner in einer unerwarteten Wendung dafür, dem eigenen Anführer nicht blindlings zu folgen und stellten sich gegen einen Drohversuch von Elon Musk, der mit finanziellen Gegenmaßnahmen drohte.
Die politische Brisanz drehte sich um eine überparteiliche Finanzierungsvereinbarung, die Trump und Musk eingangs ablehnten, da sie nicht nur zusätzliche Hunderte von Millionen Dollar Ausgaben enthielt, sondern vor allem keine Anhebung oder Aussetzung der Schuldenobergrenze. Ein Alternativentwurf, der Trump gefiel, wurde ebenso abgelehnt – dieser war auf Linie bei der Schuldenfrage, aber enthielt bedeutende Ausgaben, die von beiden Kritikern beanstandet wurden. Demokraten sahen hierin das Hauptmotiv: Hunderttausende von Dollar für die Verlängerung von Trumps erster Amtszeit Steuersenkung, die vorrangig großen Unternehmen und Wohlhabenden zugutekam. Schließlich fand ein dritter Vorschlag, der Schuldenlimit-Drohung abschließend den Garaus machte, im Repräsentantenhaus Zustimmung. Das beruhigende Ende des Dramas hängt jedoch nun vom Senat und der Unterschrift von Präsident Joe Biden ab. Doch egal wie dieser politische Krimi endet, es zeigt sich, dass Trumps eiserner Griff auf seine Partei offenbar an Festigkeit verliert.
Auf der Börsenbühne machte sich zuletzt Enttäuschung breit: Bedeutsame US-Aktienindizes litten unter der Zurückhaltung der Investoren, die wenig erfreut über die vorsichtige Haltung der Federal Reserve in Bezug auf 2025 waren, insbesondere hinsichtlich der begrenzten Zinssenkungen. Aber zu guter Letzt hat der Freitag den S&P 500 und den Nasdaq 100 wieder auf die Füße gestellt, dank neuer Daten, die eine rückläufige Inflationsrate nach einer Stagnation verkündeten. Der Bloomberg-Dollar-Index verzeichnete seine stärksten Einbußen in diesem Monat, raste jedoch dennoch in die dritte Woche mit Zuwachs.