20. März, 2025

Märkte

Zittern vor der US-Zinsentscheidung: Deutsche Börse mit Spannungsabfall

Zittern vor der US-Zinsentscheidung: Deutsche Börse mit Spannungsabfall

Der deutsche Aktienmarkt hat sich im Vorfeld der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed nach einer erfreulichen Phase etwas abgekühlt gezeigt. Der Dax, der kürzlich ein Rekordhoch von über 23.476 Punkten erklommen hatte, beendete den Tag bei 23.288,06 Punkten, ein Minus von 0,40 Prozent. Grund für den gedämpften Optimismus ist das noch ausstehende Votum des Bundesrats zum beschlossenen Finanzpaket für Rüstung, Infrastruktur und Klima. Auch der MDax schwächelte und fiel um 1,09 Prozent auf 29.644,73 Punkte. Jochen Stanzl von CMC Markets äußerte sich zuversichtlich, dass die Anleger mit ihrer Hoffnung auf eine wirtschaftsfreundlichere Politik richtig liegen. Der Dax befinde sich jedoch in einer entscheidenden Phase der Rally. Gewinnmitnahmen könnten ebenso auftreten wie weitere Kursanstiege. Entscheidend sei die bevorstehende Abstimmung im Bundesrat. Zur gleichen Zeit konzentriert sich die internationale Finanzwelt auf die geldpolitischen Signale der Fed. Daniel Loughney von Mediolanum International Funds erwartet keine Zinserhöhung, sondern vielmehr eine Fortsetzung des abwartenden Kurses durch Fed-Chef Jerome Powell. Die aggressive Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump trübt die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen. Internationale Börsen zeigten ein gemischtes Bild: Der Dow Jones in New York legte bis zum europäischen Handelsschluss um 0,6 Prozent zu. Europas Indizes zeigten sich uneinheitlich, mit leichten Zugewinnen im EuroStoxx 50 und größeren in Paris, während die Schweizer und Londoner Börsen wenig Bewegung verzeichneten. Rüstungswerte wie Rheinmetall und Renk verzeichneten nach bemerkenswerten Kursanstiegen Gewinnmitnahmen, ebenso wie Hensoldt. Gleichzeitig sackte die Beteiligungsgesellschaft Mutares um 15,9 Prozent ab. Doch es gab auch Lichtblicke: Heidelberg Materials führte im Dax mit einem Anstieg von 3,6 Prozent. Deutsche-Bank-Analyst Jon Bell wertete das Unternehmen positiv, da es vom Finanzpaket profitieren könnte. Vonovia hingegen verfehlte es, durch die Jahreszahlen zu beeindrucken. Der Preis fiel um 0,9 Prozent unter die 25-Euro-Marke. Der steigende Druck durch Kapitalmarktrenditen bleibt eine Herausforderung. Bei Talanx führten erwartungsgemäß positive Zahlen zu einem Rekordhoch, das aber nicht gehalten werden konnte. Analyst Thorsten Wenzel von der DZ Bank bewertet die Aktie neu, da der Bewertungsaspekt sich verschoben habe. Traton erlebte einen Kursrückgang von 6,2 Prozent, bedingt durch eine Aktienplatzierung der Muttergesellschaft, die von der Marktstärke profitierte. Tui konnte hingegen von einer optimistischen Analystenmeinung der US-Bank JPMorgan profitieren und verzeichnete ein Plus von 4,6 Prozent. Eine Verschiebung des Geschäftsberichts sorgte bei Stratec für Verunsicherung und einen Kursverlust von 3,4 Prozent. Das Diagnostikunternehmen plant jedoch, zeitnah vorläufige Zahlen zu veröffentlichen und die Ziele für 2024 zu erreichen.