15. Januar, 2025

Märkte

Zinswende und Inflation: Finanzmärkte im Spannungsfeld der großen Player

Zinswende und Inflation: Finanzmärkte im Spannungsfeld der großen Player

Der Rückgang der Inflation hat den zentralen Notenbanken die Möglichkeit für einen Kurswechsel in der Zinspolitik eröffnet. Während die Europäische Zentralbank auch 2025 in Anbetracht der stagnierenden europäischen Wirtschaft an ihrem Kurs der Zinssenkungen festhalten dürfte, bleibt dies bei der US-Notenbank Fed ungewiss. Zwar stehen potenzielle Zinssenkungen noch zur Debatte, jedoch ist das Inflationsrisiko, verstärkt durch die protektionistischen Drohungen des designierten US-Präsidenten Donald Trump, nicht außer Acht zu lassen. Höhere Importzölle könnten die Preisentwicklung in den USA erneut befeuern, gleichzeitig verschärfen anhaltende geopolitische Spannungen die Unsicherheit auf den Märkten.

Für europäische Aktien wird ein herausforderndes Jahr 2025 erwartet. Trotz zweier starker Vorjahre stehen Europas Börsen vor wirtschaftlichen und geopolitischen Hürden, während in den USA die 'America First'-Politik von Trump ab Januar dominieren könnte. Trotz Risiken durch Einschränkungen des freien Handels könnten Steuersenkungen und Deregulierung positive Effekte auf Unternehmen haben. Die chinesische Wirtschaft, ein bedeutender Markt für Europa, beschert aufgrund interner Probleme jedoch mehr Sorgenfalten als Optimismus.

In den USA wird die Börsenlage maßgeblich durch Künstliche Intelligenz und Trumps Politik beeinflusst. Der Bullenmarkt soll grundsätzlich anhalten, jedoch könnten Handelskonflikte insbesondere mit China den Aufwärtstrend gefährden.

An den asiatischen Märkten stehen Anleger 2025 vor der Herausforderung, lokale Faktoren zu beachten. Japans Markt wird von der Notenbankpolitik gelenkt, während in China staatliche Konjunkturinterventionen entscheidend sind. Vor allem aber sorgt die neue US-Zollpolitik für Unsicherheit, mit potenziellen Auswirkungen besonders auf China. Dennoch sehen Experten Chancen in den Schwellenländern Südostasiens, die von günstiger Demografie und wirtschaftlichen Reformen profitieren könnten.

Anleihemärkte hingegen könnten 2025 unter Druck geraten, falls Donald Trump mit seiner Handelspolitik die Inflation anheizt und somit die Renditen in die Höhe treibt. Unternehmensanleihen bieten da ein attraktiveres Risiko-Rendite-Verhältnis, besonders aufgrund der schwächelnden europäischen, aber robusteren US-Wirtschaft.

Im Immobiliensektor bleiben offene Fonds wenig attraktiv im Vergleich zu Staatsanleihen, auch wenn sich keine weiteren Performance-Rückgänge durch Abwertungen andeuten. Gold hingegen könnte seinen Höhenflug fortsetzen, begünstigt durch eine möglicherweise lockere Geldpolitik, wohingegen ein stärkerer US-Dollar den Preis dämpfen könnte.

An den Devisenmärkten hebt sich die US-Wirtschaft weiterhin positiv hervor, was zu höheren Zinssätzen führen könnte und den Dollar stärkt. Interessant bleibt die Kryptoszene: Rekordzuflüsse in Bitcoin-ETFs zeigen das zunehmende Interesse institutioneller Anleger, das noch wachsen könnte, wenn der Markt zugänglicher wird. Trumps mögliche Einführung strategischer Bitcoin-Reserven könnte den Markt zusätzlich dynamisieren.