20. Oktober, 2024

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Zinswende und ihre Folgen: Amerikas Bauträger im Fokus

Zinswende und ihre Folgen: Amerikas Bauträger im Fokus

Die Nachfrage nach Wohnraum bleibt trotz gesunkener Hypothekenzinsen schwer vorherzusagen, wie ein Blick auf die Quartalsergebnisse der großen US-Bauträger zeigt. Die Berichte von Lennar und KB Home, zwei der größten Bauunternehmen der USA, offenbaren, dass die Bestellungen neuer Häuser im dritten Quartal hinter den Erwartungen der Wall Street zurückblieben.

Diese Bestellungen, die als Indikator für den Wohnimmobilienmarkt gelten, umfassen die Anzahl der neu unterzeichneten Kaufverträge abzüglich der vom Käufer stornierten Aufträge. Lennar, zweitgrößter Bauträger des Landes, meldete kürzlich einen Anstieg der Netto-Neuaufträge um 4,7% auf 20.587 im Quartal bis zum 31. August. Diese Zahl lag jedoch unter der Analystenprognose von 20.827, wie Bloomberg berichtet.

Ähnlich enttäuschend verlief das Quartal auch für KB Home. Das Unternehmen gab bekannt, dass die Bestellungen um 0,4% auf 3.085 zurückgingen – ebenfalls weniger als die erwarteten 3.345, was zeigt, dass die Unsicherheiten in Bezug auf die Hypothekenzinsen ihre Wirkung zeigen. Diese bewegten sich das ganze Jahr zwischen 6% und 7%, wobei im Juni die Marke von 7% leicht überschritten wurde.

Der Markt wurde durch hohe Volatilität bei den Zinsen belastet, was laut John Lovallo von UBS "Juni und Juli herausfordernd" machte. Unsicherheit über die Wirtschaftslage, die Politik der US-Notenbank und die bevorstehenden Wahlen führten zu Investitionszurückhaltung am Immobilienmarkt.

Obwohl die Federal Reserve im September die Zinsen kräftig gesenkt hat, bleibt unklar, wie stark die Hypothekenzinsen weiter sinken werden. Daten von Freddie Mac zeigen einen Anstieg um 20 Basispunkte auf 6,32% letzte Woche – den größten wöchentlichen Anstieg seit April. Im Oktober korrigierte Goldman Sachs seine Prognosen für konforme 30-jährige Hypothekenzinsen auf 6% für das Jahresende 2023 und 6,05% für 2025.

Analysten warnen vor weiteren Enttäuschungen bei den kommenden Quartalsberichten von Bauträgern wie PulteGroup und NVR am 22. Oktober sowie DR Horton am 29. Oktober. Die Zinsvolatilität könnte auch deren Zahlen beeinflussen.