25. September, 2024

Märkte

Zinswende beflügelt Aktienmärkte: Europas Wirtschaftsstagnation und US-Wachstumsdynamik im Fokus

Zinswende beflügelt Aktienmärkte: Europas Wirtschaftsstagnation und US-Wachstumsdynamik im Fokus

Das Jahresende 2024 markiert einen bedeutenden Wendepunkt für US-amerikanische und globale Aktienmärkte. Seit der Covid-19-Pandemie, die 2020 unser Leben nachhaltig veränderte, standen Investoren vor zahlreichen Herausforderungen. Während Technologieaktien anfänglich profitierten, blieben Sektoren wie Energie und Reisen zurück. Mit der Inflation 2022 stiegen die Zinsen rapide an, was Aktien weniger attraktiv machte.

In jüngster Zeit allerdings sorgt eine senkende Zinsdynamik in Europa und Großbritannien für Aufwind. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat im Juni und September 2024 die Zinsen jeweils um 25 Basispunkte gesenkt. EZB-Präsidentin Christine Lagarde begründete diesen Schritt mit mangelndem Wirtschaftswachstum: „Wir haben unsere Wachstumsprognose nach unten korrigiert, da der erwartete Anstieg des Konsums ausgeblieben ist.“ Die aktualisierten Wachstumszahlen für die EU lagen für Q2 2024 bei einem sequentiellen Anstieg von 0.3% und auf Jahresbasis bei 0.8%. Die revidierten Schätzungen für 2024, 2025 und 2026 wurden auf 0.8%, 1.3% und 1.5% gesenkt.

Besonders deutlich tritt die Schwäche Deutschlands, der größten Volkswirtschaft Europas, hervor. 2023 verzeichnete Deutschland ein BIP-Rückgang von 0.3%. Hinzu kommt eine Inflation von 2.6% im Juli. Die verhaltene Wirtschaftsentwicklung und enttäuschenden Exporte nach China, die im Mai um 14% auf €7.5 Milliarden fielen, wirken belastend. Auch namhafte Firmen wie LVMH und Swatch verzeichnen deutliche Umsatzrückgänge in China.

Analysten sehen diese Entwicklung kritisch. Goldman Sachs rät zur Umschichtung aus europäischen Titeln mit China-Exposition. „Trotz der bisherigen Gewinnherabstufungen befürchten wir weitere Rückgänge“, so die Analysten von Goldman. Die Wirtschaftsdynamik Chinas hat nachgelassen, was Stimmungsdaten bestätigen: Das BIP-Wachstum sank auf 4.7%, und das Einzelhandelswachstum auf 2%, das niedrigste seit Dezember 2022.

Im Gegensatz dazu sticht die US-Wirtschaft hervor. Das amerikanische BIP stieg um 3.1% im Jahresvergleich und 0.7% sequenziell im Q2 2024. Dies trotz eines hohen Zinsniveaus, das Spielraum für künftige Zinssenkungen bietet und globale Auswirkungen haben könnte. Vor der Zinssenkung beim Fed erzielte Europas Top-600-Index ein Plus von 0.5%, der britische Aktienmarkt sprang um 0.7% an.

Zusammenfassend betrachtet belegt Shopify einen prominenten Platz unter den besten ausländischen Aktien. Trotz seiner zyklischen Schwächen und jüngster Kursverluste durch europäische Exposition kann das Unternehmen von einer wirtschaftlichen Erholung und gesteigertem Konsum profitieren.