24. Oktober, 2024

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Zinsstau lässt Immobilienmarkt stagnieren: Warten auf den Durchbruch

Zinsstau lässt Immobilienmarkt stagnieren: Warten auf den Durchbruch

Der US-Immobilienmarkt sieht sich derzeit mit Herausforderungen konfrontiert, die selbst Kenner überraschen. Obwohl die US-Notenbank im September die Zinsen gesenkt hat, verharren die Hypothekenzinsen auf einem hohen Niveau – und das, trotz gegenteiliger Erwartungen. Während die Federal Reserve die Zinsen reduzierte, stiegen die Renditen der US-Staatsanleihen, die in direkter Korrelation zu den Hypothekenzinsen stehen, sogar an. So stieg der durchschnittliche Zinssatz für eine 30-jährige Festhypothek um 70 Basispunkte auf aktuell 6,85 %.

Dies führte dazu, dass die Verkäufe von Bestandsimmobilien im September auf ein Tief seit fast 14 Jahren sanken. Um 1 % fielen die Verkäufe auf eine Jahresrate von 3,84 Millionen, wie die National Association of Realtors bekanntgab – und lagen damit deutlich unter den Prognosen der Ökonomen. Die Tatsache, dass viele Kaufinteressenten mit dem Erwerb von Immobilien zögern, in der Hoffnung auf niedrigere Hypothekenzinsen, ist ein offenes Geheimnis.

Das Rätselraten über künftige Zinssenkungen bleibt bestehen. Denn stärkere wirtschaftliche Indikatoren haben die Anleger veranlasst, die Aussichten auf weitere Zinssenkungen durch die Fed zu revidieren. Ein Abwarten bei potenziellen Immobilienkäufern auf fallende Zinsen könnte sich also noch länger hinziehen.

Hohe Hypothekenzinsen, gepaart mit einem eng begrenzten Wohnangebot und damit steigenden Preisen, verschärfen die Erschwinglichkeit am Wohnungsmarkt. Laut Redfin sind die Immobilienpreise im September um 0,5 % gestiegen – die stärkste Rate seit April. Weniger Verkäufer, die ihre Immobilien wechseln, verstärken den Mangel an verfügbaren Objekten zusätzlich.

Sheharyar Bokhari von Redfin erläutert, dass zahlreiche Hausbesitzer während der Pandemie von niedrigen Zinssätzen profitierten und heute nur zögerlich verkaufen. Da die Zinsen im Oktober erneut die 6,5%-Marke überschritten haben, ist es unwahrscheinlich, dass sie im laufenden Jahr unter 6% fallen werden. Ein Ansteigen der Immobilienpreise dürfte bis zum Frühjahr anhalten, wenn ein Anstieg des Immobilienangebots erwartet wird.