19. September, 2024

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Zinssenkung in den USA: BlackRock sieht Erwartungen als überzogen an

Zinssenkung in den USA: BlackRock sieht Erwartungen als überzogen an

Die Federal Reserve wird die US-Zinsen voraussichtlich nicht so stark senken, wie es der Anleihemarkt erwartet. Trotz einer widerstandsfähigen Wirtschaft und anhaltender Inflation bleiben die Spekulationen über den Umfang der Zinssenkungen groß.

Am Mittwoch wird die US-Zentralbank nach über vier Jahren erstmals die Zinsen senken. Diese erwartete Entscheidung hat bereits im Vorfeld für Turbulenzen an den Finanzmärkten gesorgt. Händler im Bereich der Zins-Futures setzen auf eine Senkung um 120 Basispunkte in diesem Jahr und insgesamt 250 Basispunkte bis Ende 2025. Das würde den Zinssatz auf etwa 2,8% bis 2,9% bis Ende nächsten Jahres senken, ausgehend von einem aktuellen Niveau von 5,25%-5,5%.

Eine Zinssenkung in dieser Größenordnung spiegelt Rezessionsängste wider, die jedoch übertrieben erscheinen. Erwartet wird ein Rückgang der langfristigen Inflation, der jedoch wohl nur vorübergehend sein wird. Entsprechend skeptisch äußerte sich das BlackRock Investment Institute, eine Abteilung von BlackRock, dem weltweit größten Vermögensverwalter.

Nach Ansicht von BlackRock sind die gegenwärtigen Erwartungen übertrieben. Trotz einer jüngsten Erhöhung der Arbeitslosigkeit wächst die Beschäftigung weiterhin, und Engpässe im Angebot werden den Preisdruck hoch halten.

Faktoren wie eine alternde Belegschaft, anhaltende Haushaltsdefizite und strukturelle Verschiebungen wie die geopolitische Fragmentierung dürften die Inflation und die Zinssätze mittelfristig höher halten. Das Institut bleibt daher gegenüber kurzfristigen US-Staatsanleihen pessimistisch, da die aktuellen Renditen tiefe Zinssenkungen widerspiegeln.

Stattdessen zeigt sich BlackRock optimistisch hinsichtlich US-Aktien, vor allem aufgrund der positiven Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz.