Strategische Weichenstellung in unsicheren Zeiten
In der Welt der Finanzen gleicht kein Tag dem anderen, und mit der bevorstehenden Entscheidung der US-Notenbank, die Zinsen zu senken, stehen Anleger vor neuen strategischen Überlegungen.
Es ist das erste Mal seit Jahren, dass die Federal Reserve eine derartige Maßnahme ergreift, und die Märkte sind in heller Aufregung. Wie tief wird der Schnitt sein? Diese Frage beschäftigt derzeit viele Köpfe in der Finanzwelt.
Das Pulver trocken halten – Anleihen als sicherer Hafen?
Sid Vaidya, Chef-Anlagestratege bei TD Wealth, gibt im Gespräch mit "MarketWatch" eine klare Richtung vor. Er sieht insbesondere kurzfristige Anleihen und hypothekenbesicherte Wertpapiere als attraktive Optionen in einem Umfeld sinkender Zinsen.
Diese könnten von der lockeren Geldpolitik profitieren und Anlegern Sicherheit in turbulenten Zeiten bieten. Vaidya betont auch die Attraktivität von mittelfristigen Staatsanleihen, die in solchen Phasen oft als Rückzugsort für risikoscheue Investoren dienen.
Aktien – Segeln im Gegenwind
Nicht nur die Welt der Anleihen wird von den Zinssenkungen berührt. Auch der Aktienmarkt könnte eine Frischzellenkur erleben, insbesondere Wachstums- und Small-Cap-Aktien.
Diese Segmente sind bekannt für ihre Sensibilität gegenüber Zinsänderungen und könnten eine Ausweitung der jüngsten Rallye erleben.
„Die Zinssenkungen könnten gerade zur richtigen Zeit kommen, um dem Aktienmarkt neuen Schwung zu verleihen“, so Vaidya.
Doch nicht alles Gold, was glänzt
Doch der Experte warnt auch: Sollte die Zinssenkung nicht aus Gründen der Normalisierung, sondern als Reaktion auf eine schwächelnde Wirtschaft erfolgen, könnten die Aktienmärkte schwerere Zeiten erleben.
In einem solchen Szenario, in dem die Fed quasi gegen die wirtschaftliche Talfahrt ankämpft, könnte das Umfeld für Aktien deutlich herausfordernder werden.
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Skeptische Stimmen am Markt
Während einige Experten optimistisch sind, gibt es auch kritische Stimmen. Garry Evans von BCA Research beispielsweise sieht düstere Wolken am Horizont. Er glaubt, dass selbst mehrere Zinssenkungen eine Rezession in den USA nicht verhindern könnten.
„Eine Rezession ist unvermeidlich, und ein paar Zinssenkungen werden daran wenig ändern“, erklärt Evans.
Er geht davon aus, dass die wirtschaftlichen Probleme tiefer liegen und nicht so schnell behoben werden können.