Am Mittwoch verzeichneten die Renditen von Staatsanleihen einen deutlichen Rückgang, zur Erleichterung vieler Marktteilnehmer, die befürchtet hatten, dass der Dezember-Verbraucherpreisindex Überraschungen bereithielte. Die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen sank um 14 Basispunkte und erzielte damit den größten Rückgang innerhalb eines Tages seit August.
Die Inflationsrate stieg im Dezember an, was sowohl von Ökonomen als auch von der Wall Street erwartet wurde. Die Kerninflation, welche als zuverlässiger Indikator für Preisdrucke betrachtet wird, sank auf den niedrigsten Stand seit Juli. Dies führte zu einer Entspannung unter den Anlegern, die nervös sind, dass robuste Wirtschaftsdaten die Federal Reserve davon abhalten könnten, die Zinssätze in diesem Jahr stark zu senken, wie ursprünglich angenommen.
Der Inflationsbericht vom Mittwoch sorgte für Zuversicht unter Investoren hinsichtlich einer Zinssenkung durch die Fed im laufenden Jahr. Laut der Daten des Fed Funds Futures Handels stieg die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte auf 64% an. Die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Jahr keine Zinssenkung erfolgen wird, fiel auf unter 17%.
Eine Reihe starker Wirtschaftsdaten und die bevorstehende Amtseinführung des designierten Präsidenten Donald Trump, dessen Politik möglicherweise die Inflation anheizen könnte, haben in den letzten Monaten zu einem Anstieg der Renditen geführt. Seit Mitte September sind die Renditen der zehnjährigen Staatsanleihen um mehr als einen Prozentpunkt gestiegen, während die Fed die Zinsen um denselben Betrag gesenkt hat.
Steigende Renditen haben Aktien zeitweise unter Druck gesetzt. Der S&P 500 hat seit Dezember etwa 3% vom Rekordhoch verloren. Höhere Zinsen erhöhen die Finanzierungskosten für Unternehmen, mindern deren Gewinne und ziehen Kapital vom Aktienmarkt ab, was Investoren zu Anleihen treibt. Dennoch erlebte der S&P 500 am Mittwoch seinen besten Tag seit November. Auch für Verbraucher sind höhere Kreditzinsen zu verzeichnen, was besonders den Immobilienmarkt weiter belastet.