Citadel Securities' Inflationschef Durham Abric sieht den Kurs der US-amerikanischen Notenbank, der Federal Reserve, als weitgehend unberührt von der protektionistischen Haltung der bevorstehenden Trump-Administration. Trotz der Aussicht auf erneute Strafzölle glaubt Abric, dass die Fed den damit verbundenen Einflusseffekten gelassen gegenüberstehen wird. Abric betonte, dass die Fed in der Vergangenheit kaum auf den vorübergehenden Anstieg der Kosten durch Zölle reagierte, da die daraus resultierende Inflation als temporär angesehen wurde. Diese Einschätzung bleibt bestehen, während Ex-Präsident Donald Trump klar gemacht hat, dass er planen würde, Importzölle bei erneutem Amtsantritt im Januar wieder einzuführen. Obwohl dies ein Risiko für höhere Verbraucherpreise darstellt, sei es unwahrscheinlich, dass Fed-Chef Jerome Powell überstürzte Reaktionen zeigen werde. Zwar könnten neue Zölle die Preise anfänglich unter Druck setzen, jedoch sieht Abric keinen wesentlichen Einfluss auf die Geldpolitik. Mit einem Schwerpunkt auf Kürzungen zeigt sich die Fed in ihrer Zinsprognose beweglich, während die langfristigen Zinsen angesichts eines erwarteten Wachstums und anhaltender Inflation weiterhin im Aufwärtstrend sind. Laut Bloomberg Economics könnten steigende Zölle das Inflationsrisiko erhöhen. Dies hängt aber auch von der Fähigkeit der Arbeitnehmer ab, höhere Löhne auszuhandeln, was die inflationäre Wirkung verstärken würde. Ein schwacher Arbeitsmarkt könnte die Nachfrage jedoch dämpfen und den Zolleffekt ausgleichen. Letzte Woche senkte die Fed die Zinsen um einen Viertelprozentpunkt, mit der Ankündigung, dass die Wahlergebnisse keine kurzfristige Entscheidungen der Zentralbank beeinflussen werden. Dennoch bleiben Bedenken der Händler bestehen, da Unternehmen wie Stanley Black & Decker und Whirlpool bereits über Preiserhöhungen nachdenken, um mit den höheren Zöllen umzugehen.