Die jüngsten Zinsprognosen der US-Notenbank Federal Reserve dämpften die Jahresendrally am deutschen Aktienmarkt. Der DAX, der im Verlauf der Woche bereits an Schwung verloren hatte, rutschte zeitweise unter die symbolträchtige Marke von 20.000 Punkten. Am Nachmittag konnte sich der deutsche Leitindex jedoch leicht erholen und notierte mit einem Minus von 0,81 Prozent bei 20.078,33 Punkten. Hingegen hinterließen die US-Konjunkturdaten keine spürbaren Auswirkungen. Parallel dazu verlor der MDAX, der Index mittelgroßer Unternehmen, 1,26 Prozent und schloss bei 25.521,36 Punkten. Auch der EuroStoxx 50, der Leitindex der Eurozone, verbuchte Verluste von 1,1 Prozent. Die Entscheidungen der Federal Reserve, insbesondere die Ankündigung, weniger Zinssenkungen im kommenden Jahr durchzuführen als zuvor erwartet, belasteten die US-Märkte erheblich. Dies zeigte sich vor allem an der Technologiebörse Nasdaq. Der Markt, der noch vor Kurzem auf ein Jahr mit Zinssenkungen gehofft hatte, steht nun vor einer möglichen Wende in der Geldpolitik. Laut Analysten von Index Radar bleibt die robuste US-Konjunktur eine Herausforderung für die Senkung des Preisdrucks. Am Freitag richten sich die Blicke der Investoren auf den großen Verfallstag, an dem Futures und Optionen auf große Aktienindizes auslaufen. Beim DAX bleibt die psychologisch wichtige Marke von 20.000 Punkten im Zentrum der Aufmerksamkeit. Im Technologiesektor der USA mussten die Aktien von Micron Technology im vorbörslichen New Yorker Handel zweistellige prozentuale Verluste hinnehmen, da die Gewinn- und Umsatzaussichten enttäuschten. Diese Entwicklungen zogen auch europäische Chiphersteller in Mitleidenschaft: Infineon verzeichnete einen Rückgang von 3,7 Prozent, während Aixtron und Siltronic um 6,6 beziehungsweise 4,6 Prozent nachgaben. Zudem wirkte sich die Aussicht auf weniger US-Zinssenkungen als vom Markt erwartet belastend auf den Immobiliensektor aus. Steigende Anleiherenditen verteuerten Immobilienkredite, was das Interesse potenzieller Käufer minderte. Im DAX fielen die Vonovia-Aktien um 2,4 Prozent. Die Parfümeriekette Douglas veröffentlichte Geschäftszahlen, woraufhin ihre Aktien nach anfänglichen Schwankungen um 1,1 Prozent nachgaben. Der Euro konnte sich nach der US-Zinsentscheidung stabilisieren und notierte am Nachmittag bei 1,0406 US-Dollar, dies nach einem Kursrückgang am Vortag. Der Rentenmarkt sah den Rentenindex Rex um 0,18 Prozent fallen bei gleichzeitiger Steigerung der Umlaufrendite auf 2,21 Prozent. Der Bund-Future gab leicht um 0,05 Prozent nach und schloss bei 133,99 Punkten.