16. September, 2024

Märkte

Zinspolitik im Fokus: Aktienmärkte blicken gespannt auf EZB und Fed

Zinspolitik im Fokus: Aktienmärkte blicken gespannt auf EZB und Fed

Die kommenden Wochen stehen an den Börsen ganz im Zeichen der Zinspolitik. Am Donnerstag wird die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Entscheidung zum Leitzins verkünden. Marktbeobachter gehen davon aus, dass die Notenbanker ihn um weitere 0,25 Prozentpunkte senken werden. Diese Einschätzung stützt sich auf die jüngsten Entwicklungen, darunter auch der Rückgang der Inflation im Euroraum auf 2,2 Prozent im August. Dies hatte die Landesbank Helaba in Aussicht gestellt.

Eine erneute Zinssenkung der EZB gilt an den Märkten bereits als eingepreist. Robert Halver von der Baader Bank betonte, dass eine solche Maßnahme die konjunkturellen Kräfte weiter beleben werde. Die Bedeutung dieser Schritte für die Aktienmärkte sei daher nicht zu unterschätzen.

Neben der EZB richtet sich das Augenmerk jedoch auch auf die US-Notenbank Fed, die eine Woche später ihre Zinsentscheidung bekanntgeben wird. US-Notenbank-Präsident Jerome Powell hatte Ende August beim Notenbanker-Treffen in Jackson Hole signalisiert, dass sinkende Leitzinsen wahrscheinlich seien, da sich die Inflationsrisiken verringert hätten. Experten der Helaba erklärten, dass der Arbeitsmarkt weiterhin eine zentrale Rolle für die zukünftige Ausrichtung der Fed spielen werde.

Die jüngsten Arbeitsmarktdaten aus den USA für den August fielen schwächer aus als erwartet, was eine Abkühlung der US-Wirtschaft verdeutliche, so Thomas Altmann von QC Partners. Dieser Rückgang der Beschäftigung könnte den Weg für eine erste Zinssenkung im September ebnen. An den Märkten wird jedoch spekuliert, ob der Zinsschritt der Fed 0,25 oder sogar 0,5 Prozentpunkte betragen wird.

In der neuen Woche werden zudem Inflationsdaten aus den USA, Erzeugerpreise und die Im- und Exportpreise veröffentlicht, die weitere Hinweise auf die wirtschaftliche Entwicklung liefern könnten. Die Unsicherheit am Aktienmarkt bleibt hoch, insbesondere bei Technologie-Aktien, die aktuell kritisch auf ihre Substanz geprüft werden. Robert Halver äußerte, dass Gewinnmitnahmen bei Unternehmen mit Fokus auf Künstliche Intelligenz (KI) angesichts hoher Bewertungen und Umsätze wahrscheinlich seien.

Im schwankungsreichen Börsenmonat September wird es für den Dax besonders darauf ankommen, wichtige Unterstützungsmarken nicht zu unterschreiten. Der Index hatte nach einem Rekordhoch knapp 19.000 Punkten jüngst wieder an Boden verloren und war zeitweise unter 18.500 Punkte gerutscht. Hier bieten vor allem die 21-Tage- und 50-Tage-Linie wichtige Unterstützungspunkte.