Die Federal Reserve hat in ihrer jüngsten Sitzung entschieden, den Leitzins unverändert in der Spanne von 4,25 bis 4,5 Prozent zu belassen. Diese Entscheidung war allgemein erwartet worden und könnte die US-Notenbank nun in Konflikt mit Präsident Donald Trump bringen, der sich seit jeher für eine Niedrigzinspolitik starkmacht. Obwohl die Fed unabhängig von der US-Regierung agiert, hat Trump seinen Standpunkt wiederholt und mit Nachdruck betont.
Ein wesentlicher Grund für die aktuelle Zinsentscheidung ist die weiterhin leicht erhöhte Inflationsrate in den USA. Die Arbeitslosenquote hat sich auf einem stabil niedrigen Niveau eingependelt und der Arbeitsmarkt zeigt sich robust. Im Dezember stieg die Teuerungsrate erneut an und erreichte 2,9 Prozent.
Trump hat sich bereits in der Vergangenheit mit der Fed und ihrem Chef Jerome Powell angelegt, den er selbst ernannt hatte. In Davos erklärte er kürzlich in einer Rede, dass er die Zinspolitik besser verstehe als die Fed und forderte eine sofortige Zinsreduzierung bei sinkenden Ölpreisen. Er bekräftigte, dass er Powell nicht erneut nominieren werde, wenn dessen Amtszeit 2026 endet.
Derweil wird erwartet, dass die Europäische Zentralbank in Kürze eine erneute Zinssenkung für den Euroraum verkündet, um die schwächelnde Konjunktur zu stützen. Die Zinsprognosen der Fed für dieses Jahr deuten auf einen Leitzins von 3,9 Prozent hin, ein vorsichtigeres Vorgehen als ursprünglich geplant.
Trumps wirtschaftspolitische Pläne, darunter die Einführung hoher Zölle und mögliche Massenabschiebungen von Migranten, könnten inflationäre Folgen haben und somit die Möglichkeiten der Fed für weitere Zinssenkungen einschränken. Fachleute warnen, dass hohe Importzölle und ein knappes Arbeitskräfteangebot die Inflation weiter anheizen könnten.