Die internationalen Finanzmärkte stehen vor spannenden Zeiten, da die Zentralbanken in den unterschiedlichsten Wirtschaftszonen ihre Zinsstrategien überdenken. Die Märkte erwarten bis Juni sowohl eine viertelprozentige Senkung der Zinssätze in den USA als auch eine fast 70-prozentige Chance auf eine weitere Senkung bis Jahresende. Dies folgt auf die jüngste Zinsentscheidung der Federal Reserve (Fed), die im Dezember eine Zinssenkung um einen viertel Prozentpunkt vornahm, aber gleichzeitig Signale für eine Pause setzte, um den weiteren Verlauf der Inflation zu bewerten. Fed-Chef Jerome Powell betonte die Notwendigkeit, dass die Inflation wieder unter das Ziel von 2% sinkt, bevor weitere Schritte unternommen werden.
Die US-Arbeitsmarktlage war in jüngster Vergangenheit unsicher, doch nun richtet sich der Fokus der Fed verstärkt auf die Inflation. Trotz Powells Zuversicht, dass die gegenwärtige Geldpolitik restriktiv genug ist, herrscht unter den Mitgliedern des Federal Open Market Committee (FOMC) Uneinigkeit über den weiteren Kurs. Für Spannung im Jahr 2025 sorgt zudem der Einfluss von Präsident Donald Trump, der für seine Präferenz für niedrige Zinssätze bekannt ist und den erweiterten Zinsabstand zwischen den USA und der Eurozone besonders im Auge behält.
Derweil hat die Europäische Zentralbank (EZB) nach einem langsamen Beginn eine Serie von Zinssenkungen eingeleitet, die den Einlagensatz bis Mitte des Jahres auf 2% senken könnte. Trotz der Verzögerung geben anhaltende Bedenken über steigende Dienstleistungen und Löhne Anlass zur Vorsicht. Die Bank of Japan sieht sich einer schwierigen Entscheidung gegenüber, wann die Zinsen angesichts gestiegener Inflation und anhaltender Unsicherheiten um die US-Wirtschaft zu erhöhen sind. Auch die Bank of England geht behutsam vor und plant, die Zinsen nur allmählich zu senken.
Peterische Risiken belasten Kanada und Indien, während Brasilien mit strikten Zinserhöhungen den wirtschaftlichen Herausforderungen begegnet. China hat einen lockeren geldpolitischen Kurs eingeschlagen, um internationalen Handelseinschränkungen zu begegnen. Die australische, südafrikanische und mexikanische Zentralbank zeigen durchweg vorsichtige Schritte zur Lockerung ihrer Geldpolitiken.