In einem kürzlich geführten Fernsehinterview sparte Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva nicht mit Kritik an der eigenen Zentralbank. Er sieht die zu hohen Zinsen im Land als Hauptursache für die wachsenden fiskalischen Probleme und übt scharfe Kritik an den Entscheidungsträgern der Zentralbank. Lula erklärte, dass das einzige Manko Brasiliens die derzeitige Zinspolitik sei, die über 12% liege. Er betonte, dass die Inflation unter Kontrolle sei und keine Berechtigung für solch hohe Zinsen bestehe. Die Verantwortungslosigkeit liegt laut Lula nicht bei der Bundesregierung, sondern bei denen, die die Zinsen anheben. Während er die Regierung von jeglicher Schuld freispricht, wirft er der Zentralbank vor, durch ihre Geldpolitik das wirtschaftliche Ungleichgewicht zu verstärken.