Australische Einzelhändler im Bereich des diskretionären Konsums blicken optimistisch auf mögliche Zinssenkungen ab 2025. Analysten erwarten, dass dies den Verbrauchern finanziellen Spielraum für zusätzliche Anschaffungen, insbesondere in den Kategorien Elektronik und Schuhe, verschaffen könnte. Eine robuste Einzelhandelsnachfrage, gestützt durch Steuererleichterungen und ein stabiles Verbrauchervertrauen, zeichnete sich bereits ab und dürfte sich mit der Lockerung der Zinspolitik weiter verstärken.
Marktanalystin Stella Ong von der Handelsplattform Superhero betont, dass Zinssenkungen im kommenden Jahr einen entscheidenden Einfluss auf die Einzelhandelsbranche haben werden. In vergangenen Jahren hielten sich die Verbraucher bei nicht notwendigen Ausgaben zurück, belastet von steigender Inflation und einer Serie von 13 Zinsanhebungen. Diese erhöhten Kreditkosten hatten das Konsumbudget der Haushalte stark beschnitten und die Kaufkraft verringert.
Laut der Investmentfirma Morningstar erlebt der australische Einzelhandel momentan eine Erholung, was sich positiv auf die Aktienkurse zyklischer Einzelhändler auswirkt. Diese Entwicklung zeigt, dass die Verbraucher wieder mehr für nicht zwingend notwendige Waren ausgeben. Das Unternehmen rechnet mit weiteren positiven Impulsen durch eine voraussichtliche Lockerung der Geldpolitik; die Futures für den Leitzins preisen eine erste Zinssenkung bis April 2025 vollständig ein, gefolgt von zwei weiteren bis Februar 2026.
Analysten von Citi behalten den Dezember-Verkauf im Auge, zeigen sich jedoch optimistisch für das Jahr 2025. Unterstützt durch stabile Zinsen, Steuererleichterungen und einen starken Arbeitsmarkt erwarten sie eine weiterhin positive Verbraucherausgabenentwicklung. Elektronikhändler JB Hi-Fi und der Bekleidungsanbieter Universal Store gehören zu den größten Gewinnern und verzeichneten starke Kurszuwächse im letzten Jahr. JB Hi-Fi profitierte dabei besonders vom florierenden KI-Markt.
Grady Wulff von Bell Direct merkt an, dass Einzelhändler in der ersten Hälfte des Jahres 2025 möglicherweise mit einem verhaltenen Gewinnwachstum konfrontiert sein könnten. Eine positive Trendwende wird jedoch erwartet, sobald Zinssenkungen den Spielraum für diskretionäre Ausgaben im späteren Jahresverlauf erweitern. Größere nicht regelmäßige Anbieter wie Accent Group und Lovisa, die aufgrund ihres einzigartigen Produktangebots starke Kursgewinne verzeichneten, bleiben weiterhin attraktive Investitionen.