31. Januar, 2025

Märkte

Zinsentscheidungen im Fokus: Eine Überraschung bleibt aus

Zinsentscheidungen im Fokus: Eine Überraschung bleibt aus

In dieser Woche stand die geldpolitische Agenda der mächtigsten Notenbanken im Rampenlicht: Während die US-Notenbank Federal Reserve die Leitzinsen erwartungsgemäß in der Spanne von 4,25 bis 5 Prozent hielt, entschied sich die Europäische Zentralbank (EZB) für eine moderate Zinssenkung um 25 Basispunkte. Damit liegt der europäische Einlagensatz nun bei 2,75 Prozent. An den Märkten blieben die großen Reaktionen zwar aus, doch geben die Entscheidungen Anlass zu Spekulationen über die weitere Zinsentwicklung.

Ulrike Kastens, Volkswirtin bei der DWS, weist darauf hin, dass die EZB datengesteuert agieren wird, gibt sich aber optimistisch, dass der Weg für weitere Zinssenkungen bereitet ist. Angesichts rückläufiger Konjunkturdaten in den Kernländern der Eurozone, Spanien ausgenommen, sieht sie Potenzial für künftige Zinssenkungen. Ein neutraler Zinssatz von 2 Prozent bis Juni 2025 könnte dabei einen Meilenstein darstellen.

Im Geschäft mit Unternehmensanleihen zeigen sich bekannte Namen gefragt. Anleihen von VW mit Kupon von 3,375 Prozent erfreuen sich einer positiven Aufnahme, ebenso wie Papiere von Fraport und MTU. Mittelstandsanleihen verzeichnen ebenfalls Nachfrage, etwa die von Neue ZWL Zahnradwerk Leipzig und Score Capital. Dabei haben insbesondere US-Dollar-Anleihen von Dow Chemical von den höheren Leitzinsen profitiert.

Eine bedeutende Restrukturierungsmaßnahme gibt es bei Baywa, wo eine Kapitalerhöhung und ein umfassendes Finanzierungskonzept angepeilt werden. Parallel dazu hat die Deutsche Telekom eine neue Anleihe lanciert, die Anlegern eine Verzinsung von 3 Prozent bis 2032 bietet. Ein weiteres Kuriosum stellt die Emission einer österreichischen Staatsanleihe in Schweizer Franken dar, deren Kupon von 0,682 Prozent im Vergleich zu den Euro-Kapitalkosten gering ausfällt.