12. März, 2025

Wirtschaft

Zinsentscheidung: Ein Balanceakt zwischen stagnierender Wirtschaft und Inflation

Zinsentscheidung: Ein Balanceakt zwischen stagnierender Wirtschaft und Inflation

In einem spannungsgeladenen Entscheidungsprozess haben die geldpolitischen Entscheidungsträger der Bank of England beschlossen, die Leitzinsen trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten stabil bei 4,75 % zu belassen. Die Diskussionen innerhalb des geldpolitischen Ausschusses (Monetary Policy Committee, MPC) spiegelten die Herausforderung wider, eine stagnierende Wirtschaft und gleichzeitig hartnäckige Inflationszahlen in Einklang zu bringen. Obwohl der Leitzins nach den Senkungen im August und November nun unverändert bleibt, fiel die Entscheidung nicht einstimmig aus. Sechs Mitglieder stimmten für die Beibehaltung des Zinssatzes, während drei eine Senkung um 0,25 Prozentpunkte befürworteten. Neue Projektionen weisen darauf hin, dass das Wirtschaftswachstum im letzten Quartal 2024 schwächer ausfallen dürfte als zuletzt prognostiziert, mit einem erwarteten Nullwachstum im BIP − ein Rückgang von der zuvor geschätzten Wachstumsrate von 0,3 %. Die Befürchtung einer Abschwächung des Wachstums, gepaart mit einer sich verschlechternden Nachfrage und einem zunehmend herausfordernden Arbeitsmarkt, bewegte drei Ausschussmitglieder dazu, für eine Zinssenkung zu stimmen. Doch die Mehrheit war der Ansicht, dass die Inflation, die weiterhin über dem angestrebten Ziel von 2 % liegt, einen graduellen Ansatz zur Lockerung der Geldpolitik erforderlich macht. Neue Daten zeigten einen Anstieg der Verbraucherpreise (CPI) auf 2,6 % im letzten Monat, dem höchsten Stand seit März, was die Unsicherheit verstärkte. Andrew Bailey, Gouverneur der Zentralbank, betonte die Bedeutung eines nachhaltigen Rückgangs der Inflation zum Zielniveau. Auch im Umfeld unsicherer wirtschaftlicher Rahmenbedingungen, wie sie durch die nationale Steuer- und Handelspolitik sowie geopolitische Spannungen verursacht werden, wurde die Notwendigkeit einer wohlüberlegten geldpolitischen Strategie hervorgehoben. Ein moderater Ansatz soll Zeit gewähren, um die Auswirkungen der jüngsten fiskalpolitischen Maßnahmen auf den Arbeitsmarkt und die Löhne zu beobachten.