Zertifikate, besser bekannt als Certificates of Deposit (CD), gelten seit jeher als sichere Parkplätze für überschüssige Liquidität. In den letzten Jahren waren die Zinsen für diese Anlageform eher mäßig; aktuell erleben wir jedoch ein Szenario, das seit über einem Jahrzehnt nicht mehr aufgetreten ist: Ein beispielloser Anstieg der Zinssätze für CDs. Diese Zinsen lagen kürzlich für Laufzeiten zwischen sechs Monaten und einem Jahr bei etwa 5 % APY, doch nun scheint der Zenit überschritten zu sein. Der jüngste Zinsschnitt der Federal Reserve hat eine Wende eingeleitet, und die einst steigenden CD-Zinsen beginnen, merklich zu fallen. Ein weiterer Rückgang ist in den kommenden Monaten wahrscheinlich, was den Anlegern neue Überlegungen zu ihrer Investitionsstrategie nahelegt. Die zentrale Frage ist, was diese Zinsbewegungen tatsächlich antreibt. Die Grundlage hierfür bildet der Leitzins der US-Notenbank, bekannt als Fed Funds Rate, ein maßgeblicher Indikator für die Zinsentwicklung. Diese Rate beschreibt den Zinssatz, den sich Geschäftsbanken gegenseitig für Übernachtkredite in Rechnung stellen müssen, um die vorgeschriebene Mindestreserve zu halten. Das Federal Open Market Committee (FMOC), bestehend aus zwölf Mitgliedern der Fed, tritt achtmal jährlich zusammen, um die aktuelle wirtschaftliche Lage zu analysieren und geldpolitische Maßnahmen festzulegen. Entscheidungen über Zinsanhebungen werden oft getroffen, um einer steigenden Inflation entgegenzuwirken. Wenn jedoch der Leitzins gesenkt wird, passen die Banken in der Regel auch ihre Zinsen an - darunter auch jene für CDs. In Wachstumsphasen der Wirtschaft und bei ansteigender Kreditnachfrage können CD-Zinsen wachsen, da Banken darum konkurrieren, mehr Einlagen zu gewinnen, um ihre Kreditvergabe zu finanzieren. Doch wenn die Fed ihren Zielzins senkt, wie kürzlich geschehen, sinken in der Regel auch die Zinsen für Einlagen. Laut Gregory Garcia, Executive Vice President und Chief Operating Officer der First Commerce Bank, nutzen Banken CDs zur effektiven Verwaltung ihrer Bargeldreserven. Da CDs ein festgelegtes Fälligkeitsdatum haben und nicht so leicht liquidiert werden können wie Giro- oder Geldmarktkonten, tragen sie dazu bei, die Cash-Flow-Erwartungen der Banken zu stabilisieren.