19. Dezember, 2024

Wirtschaft

Zinsen bleiben stabil: Bank of Japan setzt auf Vorsicht

Zinsen bleiben stabil: Bank of Japan setzt auf Vorsicht

Die Bank von Japan hat am Donnerstag entschieden, ihre Zinspolitik unverändert zu lassen und die kurzfristigen Leitzinsen bei 0,25% zu belassen. Angesichts der unklaren wirtschaftlichen Pläne des neu gewählten US-Präsidenten Donald Trump ziehen es die Entscheidungsträger vor, in der Frage der Kreditkosten vorsichtig zu agieren.

Aus der Reihe tanzte der entschlossene Naoki Tamura, ein Mitglied des neunköpfigen BOJ-Gremiums, der angesichts steigender Inflationsrisiken vorschlug, die Zinsen auf 0,5% anzuheben. Sein Vorstoß scheiterte jedoch an der Abstimmung innerhalb des Gremiums.

In ihrer Erklärung zur Zinsentscheidung betonte die Zentralbank, dass sich die japanische Wirtschaft moderat erhole, jedoch weiterhin Schwächen aufweise. Das Maß an Unsicherheit hinsichtlich der Wirtschaft und Preisentwicklung bleibe hoch. Augen und Ohren der Märkte richten sich nun auf die Pressekonferenz von BOJ-Gouverneur Kazuo Ueda, wo er mögliche Hinweise auf zukünftige Zinsanhebungen im Januar oder März geben könnte.

Die Sitzung der BOJ fand statt, kurz nachdem die US-Zentralbank ihre Zinsen gesenkt, aber einen zurückhaltenderen Ansatz für das kommende Jahr signalisiert hatte, was die globalen Börsen in ein Tief stürzte. Ein schwächerer Yen könnte die Bank dazu bewegen, hawkischer zu kommunizieren, da die sinkende Währung die Inflation durch höhere Importkosten anheizt.

Nach Abschaffung der Negativzinsen im März und der Anhebung des kurzfristigen Ziels im Juli, signalisiert die BOJ Bereitschaft für weitere Schritte, sollten sich Löhne und Preise wie prognostiziert entwickeln. Dennoch bleibt das Timing der nächsten Anhebung ungewiss und ließ die Markterwartungen zwischen Dezember und Januar schwanken.

Laut einer Reuters-Umfrage rechnen alle befragten Experten damit, dass die BOJ die Zinsen bis Ende März auf 0,5% anheben wird. Japans Wirtschaft wuchs in den drei Monaten bis September um annualisierte 1,2%, was einen Rückgang gegenüber dem vorangegangenen Quartal darstellt und durch einen schwachen Konsum von nur 0,7% geprägt ist.