Die Entspannung an den Anleihemärkten setzte sich fort, als Deutschlands Staatsanleihen am Freitag ein Kursplus verzeichneten. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future erhöhte sich am Nachmittag um 0,22 Prozent und notierte bei 134,68 Punkten. Infolgedessen ging die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen auf 2,10 Prozent zurück. Die Hoffnung auf einen Haushaltskompromiss in Frankreich, der zu einem Verbleib der Regierung führen könnte, stützte laut Berichten die Märkte. Auch die zuvor angestiegenen Renditen französischer Staatsanleihen gaben nach, was zu einer Entspannung in fast allen Euroländern führte. Während die Inflation in der Eurozone im November mit einem Anstieg von 2,3 Prozent die Erwartungen der Volkswirte erfüllte, blieb der Einfluss auf den Devisenmarkt gering. Der Anstieg wird primär auf Basiseffekte zurückgeführt. Ökonomen rechnen damit, dass die EZB bei ihrer Zinssitzung im Dezember den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte senken wird, während einige eine noch stärkere Senkung um 0,50 Prozentpunkte nicht ausschließen. Vertreter der EZB gaben Signale für weitere Zinssenkungen, auch wenn über das genaue Vorgehen Uneinigkeit herrscht. Vincent Stamer von der Commerzbank äußerte sich zuversichtlich, dass die Zentralbank trotz der gestiegenen Inflation an ihrem Kurs festhalten wird. Der Hauptgrund sei die niedrigere als erwartete Inflationsrate, die die Prognosen der EZB unterboten habe.