Barclays zieht eines seiner günstigsten Festhypothekenangebote zurück. Grund hierfür sind die steigenden Kreditbeschaffungskosten der britischen Regierung im Vorfeld des herannahenden Budgets, was es den Kreditgebern erschwert, die preisgünstigsten Immobilienkredite aufrechtzuerhalten. Das auf der Hauptstraße ansässige Finanzinstitut hat bekannt gegeben, die Kosten für seine 5-Jahres-Festhypothek bei einer 40-prozentigen Anzahlung von 3,71 Prozent auf 3,76 Prozent zu erhöhen. Gleichzeitig plant Barclays, die Zinsen für viele andere Hypothekenprodukte zu senken. Auch Santander hat verkündet, dass es einige seiner Zinsen, darunter einige der günstigsten Angebote, zurückziehen wird. Es wird erwartet, dass auch andere große Kreditgeber ähnliche Anpassungen bei ihren günstigsten Zinssätzen vornehmen werden. Kleinere Anbieter haben bereits begonnen, ihre Angebote zu ändern. Neben den bevorstehenden Anpassungen bleibt der allgemeine Trend bei den Hypothekenzinsen rückläufig, mit der Ausnahme der billigsten Angebote, die unter Druck stehen. Nicholas Mendes von John Charcol prognostiziert, dass ein möglicher Anstieg der Zinsen nur von kurzfristiger Natur sein dürfte. Der Anstieg der Zinssätze für Fünf-Jahres-Swaps, die kürzlich von 3,49 Prozent auf 3,79 Prozent gestiegen sind, spiegelt das stärkere Wirtschaftswachstum wider. Hierdurch wurden die Erwartungen an Zinskürzungen durch die Bank of England gedämpft. Die geplanten Kreditaufnahmen von Schatzkanzler Rachel Reeves vor dem Budget haben zusätzlichen Druck auf die Renditen der Regierungspapiere und damit auch die Swap-Sätze ausgeübt. Hina Bhudia von Knight Frank Finance kommentiert, dass die Kreditgeber möglicherweise in den letzten Wochen die Zinsen zu aggressiv gesenkt haben. Dadurch könnten sie nun Geschäft zu Bedingungen tätigen, die ihre Finanzierungskosten nicht decken. Der Markt für fünfjährige Festhypotheken hat zwar im Sommer von Zinssätzen unter 4 Prozent profitiert, doch bleibt die Unsicherheit vor dem nahenden Budget als Bremse für die positive Entwicklung des Immobilienmarktes bestehen. Käufer zögern ihre Entscheidungen bis nach dem bedeutenden haushaltspolitischen Ereignis am 30. Oktober hinaus.