20. Dezember, 2024

Märkte

Zinsängste und politische Unsicherheiten belasten Märkte

Zinsängste und politische Unsicherheiten belasten Märkte

An den Finanzmärkten herrscht weiterhin Nervosität, während die Aktienkurse zum Wochenschluss schwankten und der Dollar gegenüber anderen Währungen Stärke bewies. Im Mittelpunkt steht die Einschätzung der Investoren über die nachlassende Aussicht auf Zinssenkungen der US-Notenbank und die möglichen wirtschaftlichen Auswirkungen unter der Präsidentschaft von Donald Trump. Trotz eines stärkeren als erwarteten Anstiegs der japanischen Inflation im letzten Monat, geriet der Yen erneut unter Druck. Entscheidend war hier die unverändert expansive Geldpolitik der Bank of Japan gegenüber dem restriktiveren Ansatz der US-amerikanischen Zentralbank. Unterdessen warten Händler gespannt auf die Veröffentlichung der Daten zu den US-Konsumausgaben, einer wichtigen Kennzahl der Fed zur Inflationsbewertung. Sowohl die Wall Street als auch die asiatischen Märkte blieben gedämpft. In Asien konnten sich Börsen wie Tokio, Shanghai, Manila und Jakarta leicht erholen, während Finanzplätze in Hongkong, Sydney, Singapur, Seoul, Wellington und Taipeh Verluste hinnehmen mussten. Der Anstieg der Anleiherenditen in den USA auf den höchsten Stand seit Mai sorgt zusätzlich für Unruhe. Die US-Notenbank hatte am Mittwoch wie erwartet die Leitzinsen gesenkt, jedoch ihre Prognosen für zukünftige Zinsänderungen nach unten korrigiert – von ursprünglich vier auf zwei im nächsten Jahr. Dennoch zeigen jüngste Daten zum Wirtschaftswachstum und Konsum in den USA kaum Entwarnung hinsichtlich langfristig höherer Kreditzinsen. Hinzu kommt eine drohende politische Lähmung in Washington: Ein von den Republikanern initiiertes Finanzierungsgesetz wurde im Repräsentantenhaus abgelehnt, was das Risiko eines Regierungsstillstands erhöht. Dies wirft Schatten auf die Pläne des zukünftigen Präsidenten Trump, dessen Wirtschaftsagenda von Zöllen, Steuererleichterungen und massiven Deportationen geprägt ist. Die Diskussionen um die Finanzierung werden durch die Opposition von parteiinternen Haushaltsfalken weiter erschwert, was sowohl Trump als auch seinem designierten "Effizienz-Zar" Elon Musk Probleme bereitet.