Der Automobilzulieferer ZF präzisierte seine Umsatzvorhersage für das Jahr 2024 und erwartet nun einen Rückgang. Ursprünglich wurde ein Umsatz von über 45 Milliarden Euro prognostiziert, jetzt rechnet der Konzern jedoch mit Einnahmen zwischen 42,5 und 43,5 Milliarden Euro. Die Verringerung ist auf eine geringere Kundenabfrage und eine schwächelnde Nachfrage nach Elektrofahrzeugen zurückzuführen. Für die zweite Jahreshälfte prognostiziert das Unternehmen weitere Eintrübungen.
In der vergangenen Woche veröffentlichte der angeschlagene Konzern seine Pläne, in Deutschland bis Ende 2028 bis zu 14.000 Arbeitsplätze abzubauen. Dies soll durch Standortbündelungen und Optimierungen der Strukturen erreicht werden. Derzeit beschäftigt ZF 54.000 Menschen an über 30 Standorten in Deutschland. Genauere Details über Umfang und Orte der Reduktionen stehen noch aus. Holger Klein, der Vorstandsvorsitzende von ZF, betonte die Ineffizienz und fehlende Flexibilität der aktuellen Struktur, besonders an kleineren, spezialisierteren Standorten.
Das erste Halbjahr 2023 schloss ZF mit einem Umsatz von etwa 22 Milliarden Euro ab, was einem Rückgang von 5,6 Prozent oder 1,3 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht, wie Finanzvorstand Michael Frick informierte. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) sank auf 780 Millionen Euro im Vergleich zu 941 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2023. Die Nettoverbindlichkeiten des Unternehmens beliefen sich laut Angaben zum 30. Juni auf 10,5 Milliarden Euro, was einem Rückgang von rund einer Milliarde Euro gegenüber dem Juni 2023 entspricht. Die hohen Zinskosten und die Umstellung auf Elektromobilität belasten den Konzern zusätzlich.
ZF ist weltweit einer der größten Automobilzulieferer mit etwa 169.000 Mitarbeitern an 160 Standorten in 30 Ländern. Der mehrheitlich der Zeppelin-Stiftung der Stadt Friedrichshafen gehörende Konzern erzielte im Jahr 2023 einen Umsatz von rund 46,6 Milliarden Euro.