20. Februar, 2025

Wirtschaft

ZEW-Konjunkturerwartungen: Ein Lichtblick vor der Wahl

ZEW-Konjunkturerwartungen: Ein Lichtblick vor der Wahl

Die Konjunkturerwartungen der deutschen Finanzexperten haben im Februar überraschend stark an Fahrt gewonnen. ZEW-Präsident Achim Wambach erklärte am Dienstag, dass die positiven Aussichten auf eine stabile, handlungsfähige Regierungsbildung die Optimisten unter den Experten beflügelt hätten. Das Stimmungsbarometer des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) kletterte um bemerkenswerte 15,7 Punkte auf insgesamt 26 Punkte – der höchste Stand seit Juli 2024. Analysten hatten lediglich mit einem Anstieg auf 20 Punkte gerechnet.

Diese unerwartete Steigerung der ZEW-Konjunkturerwartungen reflektiert die positiven Trends der letzten Wochen, betont Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Die Zunahme der Auftragseingänge und die Entlastung der privaten Haushalte durch sinkende Inflationsraten tragen zu dieser Aufhellung bei. Zudem erleichtert die jüngste Senkung der EZB-Leitzinsen im Januar die Finanzierungsmöglichkeiten, was insbesondere der Bauwirtschaft zugutekommen könnte, so Wambach weiter.

Auch die Einschätzung der aktuellen Konjunkturlage zeigt eine leichte Entspannung, mit einem Plus von 1,9 Punkten auf nun minus 88,5 Punkte. Die Mehrheit der Volkswirte hatte mit etwas ungünstigeren Werten gerechnet.

In der gesamten Eurozone konnten ebenfalls positive Tendenzen festgestellt werden. Die Konjunkturerwartungen stiegen um 6,2 Punkte auf 24,2 Punkte, während die Lagebeurteilung um 8,5 Punkte auf minus 45,3 Punkte zulegte. Obwohl die positiven Signale von Experten begrüßt werden, richten sich die Augen der Finanzmärkte derzeit eher auf die Ukraine-Politik.