Die wirtschaftlichen Aussichten Deutschland stehen aktuell unter einem unglücklichen Stern, beeinflusst durch die US-Präsidentschaftswahlen und innenpolitische Turbulenzen. Eine Erhebung des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) zeigt, dass die Erwartungen der Finanzexperten für die deutsche Konjunktur im November tiefer fielen als prognostiziert. Der Konjunkturindex sank überraschend um 5,7 Punkte und landete bei 7,4 Punkten, während Analysten optimistisch mit einem Anstieg auf 13,2 Punkte rechneten. Positives gibt es dagegen aus der Metall- und Elektroindustrie zu vermelden. Nach intensiven Verhandlungen wurde ein Tarifkompromiss erzielt, der 3,9 Millionen Beschäftigten Lohnsteigerungen sichert. In Hamburg einigten sich IG Metall und Arbeitgeberverbände auf eine stufenweise Erhöhung der Gehälter um insgesamt 5,1 Prozent. In Zeiten kriselnder Unternehmen können vereinbarte Zahlungen jedoch ausgesetzt werden, somit sind weitere Streiks nun vom Tisch. Derweil erlebte die Weltklimakonferenz eine kontroverse Aussage durch den Gastgeber Aserbaidschans. Präsident Ilham Aliyev nannte fossile Brennstoffe ein „Geschenk Gottes“ und verdeutlichte die nach wie vor mächtige Rolle der fossilen Industrie, ungeachtet globaler Umweltschutzbemühungen. Währenddessen mahnt Bundespräsident Steinmeier zur schnellen Stärkung staatlicher Handlungsfähigkeit, um die Demokratie vor Schaden zu bewahren. Ein politisch entscheidender Termin wurde auf den 23. Februar gelegt; die Bundestagswahl. Nach dem Zerbrechen der Ampel-Koalition ist diese notwendig. Kanzler Scholz stellt im Dezember die Vertrauensfrage, um den Weg für Neuwahlen zu ebnen. Finanzminister Jörg Kukies gibt derweil beruhigende Signale: Trotz der politischen Umstände sind im laufenden Jahr keine Haushaltssperren zu erwarten. In Sachen Innovation will Wirtschaftsminister Habeck die Start-up-Szene weiblicher gestalten. Auf dem „Web Summit“ in Lissabon propagiert er eine neue Gründerstrategie, die Frauenförderung verstärkt thematisieren soll. Abschließend zeigt sich die Oktober-Inflation in Deutschland wieder aufwärts gerichtet, getrieben von steigenden Preisen bei Dienstleistungen und Lebensmitteln.