In Vanuatu halten die Rettungsarbeiten nach dem verheerenden Erdbeben der Stärke 7,4 weiterhin an. Das Beben traf die Hauptstadt Port Vila und forderte mindestens 14 Menschenleben. Zudem wurden zwei Wasserreservoire, mehrere ausländische Botschaften sowie ein Krankenhaus beschädigt. Rund 200 Menschen werden derzeit im Haupthospital der Hauptstadt behandelt. Die Regierung von Vanuatu bestätigte die Opferzahlen, teilte ein Vertreter des Roten Kreuzes auf X mit. Katie Greenwood, Verantwortliche für die Delegation im Pazifik bei der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften, betonte die Notwendigkeit, die Eingeschlossenen zu befreien und den dringenden Bedarf an Erster Hilfe, Unterkünften und Wasser zu decken. Während der Nacht erschütterten zahlreiche Nachbeben die Region, darunter ein weiteres starkes Beben der Stärke 6,1. Das Deutsche GeoForschungsZentrum berichtete, dass dieses in einer Tiefe von 10 km auftrat. Angela Bird, die ein Resort in Port Vila leitet, beschrieb die Situation als fast unzählige Nachbeben und gab an, dass bereits in den frühen Morgenstunden weitere Erdstöße zu spüren waren. Videos des nationalen Senders VBTC zeigten zerstörte Straßen und Fahrzeuge unter Trümmern. Sogar nahe gelegene Schiffterminals wurden durch Erdrutsche in Mitleidenschaft gezogen. Der amtierende Premierminister Charlot Salwai rief den Notstand für die am stärksten betroffenen Gebiete aus und verhängte eine einwöchige Ausgangssperre. Internationale Hilfe wird angefordert, während Australien und Neuseeland bereits Vorbereitungen zur Unterstützung treffen. Das UN-Büro für die Koordination humanitärer Angelegenheiten schätzt, dass etwa ein Drittel der Bevölkerung Vanuatus von dem Erdbeben betroffen ist. Persönliche Schicksale, wie das von Mike Thompson, der in der Nacht dabei half, Menschen aus den Trümmern zu befreien, verdeutlichen die Dringlichkeit der Lage.