Die kürzliche Beschädigung eines Unterseekabels zwischen Deutschland und Finnland sorgt für erhebliche Beunruhigung in beiden Ländern und lenkt erneut den Blick auf potenzielle Gefahren durch Sabotage im Ostseeraum. Der finnische Betreiber Cinia berichtet, dass das 1.200 Kilometer lange Glasfaserkabel C-Lion1 zwischen Helsinki und Rostock am Montagmorgen nahe Schweden durch äußere Einwirkungen beschädigt wurde.
In einer gemeinsamen Erklärung äußerten sich die Außenministerinnen Finnlands und Deutschlands, Elina Valtonen und Annalena Baerbock, besorgt über die Verwundbarkeit kritischer Infrastruktur. Sie betonen, dass das Zeitalter der Unsicherheit auch durch hybride Bedrohungen wie Sabotage geprägt ist und die Sicherheit Europas maßgeblich von der Integrität der gemeinsamen Infrastruktur abhängt.
Bereits seit den mysteriösen Explosionen der Nord-Stream-Gasleitungen im Jahr 2022 stehen die NATO-Staaten im Ostseeraum unter erhöhter Wachsamkeit. Der Vorfall reiht sich in eine Abfolge von ähnlichen Ereignissen ein, die oftmals Russland in Verdacht bringen. Letztes Jahr beschädigte das Anker eines chinesischen Schiffs eine Gasleitung und zwei Datenkabel – ein Vorfall, der immer noch Rätsel aufgibt.
Parallel dazu berichtete der schwedische Telekommunikationsanbieter Telia von einer Beschädigung eines Kabels zwischen Schweden und Litauen, kurz vor der deutsch-finnischen Störung. Die NATO hat daher ihre Überwachung der zahlreichen Kilometer an Kabeln und Pipelines verstärkt, um die Sicherheit in den Nord- und Ostseegebieten zu gewährleisten.
Der europäische Sicherheitsschutz steht vor einer bedeutenden Herausforderung, die sich nicht nur aus dem Krieg in der Ukraine ergibt, sondern auch durch subtile Bedrohungen wie diese. Während die Reparatur des C-Lion1-Kabels fünf bis fünfzehn Tage in Anspruch nehmen könnte, betonen die Außenministerinnen die Wichtigkeit der Aufklärung des Vorfalls und die Bereitschaft, Verantwortung zuzuschreiben, sollte eine absichtliche Tat festgestellt werden.