30. Januar, 2025

Politik

Zerreißprobe für die Ampel: Migrationspolitik im Fokus

Zerreißprobe für die Ampel: Migrationspolitik im Fokus

Die Bundestagsdebatte über eine härtere Migrationspolitik entwickelt sich zum politischen Tauziehen. Trotz der angekündigten Unterstützung der AfD schwankt die Mehrheit für die Anträge der Union. Sowohl die FDP als auch das Bündnis Sahara Wagenknecht zeigen Zurückhaltung, was dazu führen könnte, dass das Abstimmungsergebnis stark von fraktionslosen Abgeordneten abhängt. Das sogenannte Zustrombegrenzungsgesetz, das am Freitag zur Abstimmung steht, erhält jedoch Unterstützung von AfD, FDP und dem Bündnis Sahra Wagenknecht. Hintergrund der verschärften Diskussionen sind mehrere Vorfälle mit tatverdächtigen Ausländern, die auf den Migrationskurs Deutschlands neuen politischen Druck ausüben. Friedrich Merz, Kanzlerkandidat der CDU, bekräftigt seine harte Haltung und spricht sich gegen Kompromisse aus. Am Mittwoch stehen zwei Anträge der Union zur Diskussion, die u.a. eine direkte Zurückweisung von Migranten an den Grenzen fordern. Während SPD, Grüne und Linke gegen die Pläne stimmen wollen, sind FDP und das Bündnis Sahra Wagenknecht in Teilen offen dafür. Letztere lehnt jedoch den umfassenden Plan zur inneren Sicherheit ab, der ihrer Ansicht nach zu weitreichende Überwachungsbefugnisse enthält. Ebenso stellen sich die Liberalen gegen eine Ausweitung der Überwachungsmaßnahmen. Fraktionschef Christian Dürr erklärt, dass es keine Überwachung unbescholtener Bürger geben wird, obwohl die FDP dem Zustrombegrenzungsgesetz zustimmt. Parteichefin Sahra Wagenknecht sorgt sich über die Praktikabilität der Vorschläge der Union. Die vollständige Überwachung der Grenzen sieht sie als unmöglich an und betont, dass geforderte Inhaftierungen schwer realisierbar sind. Dennoch erhalten einige Aspekte des Gesetzes ihre Zustimmung, etwa die Beendigung des Familiennachzugs für Geflüchtete mit eingeschränktem Schutzstatus. SPD und Grüne sehen in Merz’ Plänen Gefahr für seine politische Ambitionen und zweifeln an seiner Kanzlerfähigkeit. Die Grünen bezeichnen seine Vorstöße als wenig erfolgsversprechend. Der SPD-Chef wirft Merz vor, der AfD indirekt eine Plattform zu bieten. Merz bleibt jedoch entschlossen, betont die Dringlichkeit von Entscheidungen und weist dabei auf die Mehrheit der Wählerschaft hin. Die AfD zeigt sich solidarisch mit den Initiativen der Union, trotz aller Differenzen im Wortlaut, und signalisiert ihre Unterstützung für die gemeinsamen Ziele.