Die Welt der Unternehmensfusionen ist oft voller Komplexität und Unsicherheiten, aber selten so aufgeladen wie bei der geplatzten Fusion von Albertsons und Kroger. Die beiden US-amerikanischen Supermarktketten planten seit über zwei Jahren eine Fusion im Wert von 25 Milliarden US-Dollar, die im Oktober 2022 angekündigt wurde. Doch der Traum von einem gemeinsamen Unternehmen endete vor Gericht. Albertsons hat kürzlich beim Delaware Court of Chancery eine Klage gegen Kroger eingereicht, in der sie ihrem ehemaligen Fusionspartner vorwerfen, den Zusammenschluss absichtlich sabotiert zu haben. Laut Albertsons hätte Kroger gewusst, dass der Verkauf von bis zu 650 Filialen nötig wäre, um die Federal Trade Commission (FTC) zu besänftigen. Dennoch habe Kroger angeblich unwirksame Pläne zur Veräußerung eingereicht und fähige Käufer ignoriert, was letztlich neue regulatorische Hürden schuf. Die Spannungen verschärften sich weiter, als Albertsons Kroger beschuldigte, bei der Auswahl eines Wirtschaftsexperten nicht kooperiert zu haben. Der von Kroger ernannte Experte soll Aussagen getätigt haben, die dem Fusionsversuch mehr schadeten als nützten. Albertsons fordert nun Schadensersatz in Milliardenhöhe und eine Vertragsstrafe von 600 Millionen US-Dollar von Kroger. Kroger wiederum wies diese Anschuldigungen in einer Stellungnahme entschieden zurück und behauptete, Albertsons habe gegen die Fusionsvereinbarung verstoßen. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser rechtliche Schlagabtausch entwickelt, aber die Geschichte lehrt uns, dass solche High-Stakes-Fusionsstreitigkeiten meist langwierig und kostspielig sind.