Beirut zeigt sich nach den erneuten Angriffen des israelischen Militärs tief erschüttert. Die Vororte der libanesischen Hauptstadt sind einem Bild der Verwüstung gleich, wie Augenzeugen und Reporter vor Ort berichten. Straßen sind unter Schutt und Asche begraben, und die Szenerie erinnert einen Bewohner, der vor den Trümmern seines Hauses steht, an dystopische Filmwelten. Vergleichende Stimmen ziehen Parallelen zu den Zerstörungen im Gazastreifen. Ali, ein weiterer Betroffener, äußert Unverständnis: „Wir sind nicht alle Hisbollah, warum müssen wir leiden?"
Fatima, die mit ihren Kindern in Hausschuhen flüchtete, handelt auf einen nächtlichen Evakuierungsaufruf des israelischen Militärs hin. Die Spirale der Gewalt hat viele Bewohner bereits zur Flucht gezwungen, nachdem mehr als 20 Luftangriffe gemeldet wurden. Zivile Gebiete werden hierbei zur Zielscheibe, da die Hisbollah hier stark präsent ist und angeblich Waffen in Wohngebieten lagert.
Die Eskalation im andauernden Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah entfachte am 8. Oktober des Vorjahres, initiiert durch Raketenangriffe der Hisbollah als Unterstützung für die Hamas. Die israelischen Streitkräfte führen seitdem grenzüberschreitende Militäraktionen mit dem Ziel, vermeintliche Hisbollah-Stützpunkte und Waffenlager zu vernichten. Der Verlust an Menschenleben ist vorwiegend auf libanesischer Seite hoch, während der Konflikt weiter unabsehbare humanitäre und politische Konsequenzen nach sich zieht.