Im Rampenlicht der globalen Finanzmärkte hat die Federal Reserve mit ihrer jüngsten Entscheidung einmal mehr für erhöhte Spannung gesorgt. Mit einer deutlich restriktiven Einschätzung lenkte sie die Aufmerksamkeit der Investoren auf die bevorstehenden Entscheidungen der Bank of Japan und der Bank of England, die am Donnerstag das Zepter übernehmen werden. Die große Welle der Zentralbanksitzungen erreicht am Donnerstag ihren Höhepunkt, nicht nur mit Entscheidungen aus Europa, darunter Norwegen und Schweden, sondern auch im asiatischen Raum mit Taiwan und den Philippinen. Die asiatischen Märkte agieren mit Vorsicht, da die Fed zwar wie erwartet die Zinsen um einen Viertelprozentpunkt gesenkt hat, jedoch zugleich ein langsameres Tempo künftiger Lockerungen signalisierte. Die Fed hob ihre Projektionen zur langfristigen neutralen Rate an, erhöhte signifikant ihre Inflationserwartungen für 2025 und skizzierte weitere Zinskürzungen für das kommende Jahr. Die Rede von Fed-Chef Jerome Powell zu anhaltend hoher Inflation und fortgesetztem Zinssenkungskurs erwies sich als Herausforderung. Während Powell sprach, verschärfte sich der Ausverkauf von Aktien und Staatsanleihen, und der Dollar erreichte einen neuen Höchststand. An der Wall Street endete der Tag mit deutlichen Verlusten. Der Nasdaq rutschte mehr als 3% ab, der Dow erlebte seine längste Verlustserie seit 50 Jahren, und die Renditen stiegen über die gesamte Zinskurve hinweg. Dan Siluk von Janus Henderson sieht ein Szenario für eine "verlängerte Pause" im kommenden Jahr und betont, dass sich die Fed in einer Phase strukturell höherer Inflation und Zinsen befindet. Schwellenländer werden wahrscheinlich am Donnerstag unter starkem Druck stehen. Besonders in Asien richten sich die Blicke nun auf Tokio. Es wird erwartet, dass die BOJ die Zinsen unverändert lassen wird, doch Anleger achten gespannt auf die Kommentare von Gouverneur Kazuo Ueda. Die Swap-Sätze in Japan deuten auf eine 60% Wahrscheinlichkeit hin, dass die BOJ die Zinsen im Januar um 25 Basispunkte anheben wird. Auf den Philippinen wird eine Zinssenkung um 25 Basispunkte auf 5,75% prognostiziert, da die Inflation beherrschbar und die Konjunktur schwächelt. Dies wäre die dritte Senkung in Folge, mit weiteren Kürzungen im nächsten Jahr. In Taiwan hingegen dürfte der Leitzins bei 2% stabil bleiben, getragen von robuster Konjunktur und Inflationserwartungen.