04. Dezember, 2024

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Zentralbank von Russland bereitet sich auf Zinsanhebung wegen Rubelsturz vor

Zentralbank von Russland bereitet sich auf Zinsanhebung wegen Rubelsturz vor

Die russische Zentralbank plant, ihren Leitzins bei der bevorstehenden Sitzung am 20. Dezember um 200 Basispunkte auf 23 % zu erhöhen. Diese Maßnahme folgt auf einen bemerkenswerten Wertverlust des Rubels im November, der durch den Ansturm auf ausländische Währungen nach neuen US-Sanktionen gegen russische Banken, darunter Gazprombank, ausgelöst wurde. Der Rubel hat im Zuge dieser Entwicklungen etwa 15 % gegenüber dem Dollar verloren. Analysten sehen die Schwäche des Rubels als treibende Kraft für steigende Inflationserwartungen, was die Entscheidung der Zentralbank beeinflusst. Die Umfrage von Reuters zeigt, dass zehn Analysten eine Erhöhung des Zinssatzes auf 23 % erwarten, während einzelne Prognosen von Abweichungen sowohl nach unten als auch nach oben sprechen. Aktuell notiert der Rubel bei 106 zum Dollar, mit einer prognostizierten Erholung auf einen Median von 103,2 bis zum Jahresende. Langfristige Stabilität wird knapp über 100 zum US-Dollar angenommen. Die Inflation wird 2024 mit 9 % erwartet, was die offizielle Schätzung der Zentralbank übertrifft. Diese geht von einer schrittweisen Reduzierung im nächsten Jahr aus, bedingt durch die geldpolitischen Maßnahmen. Trotz des Rubelverfalls hält die Zentralbank an ihrer Politik makroökonomischer Stabilität fest und hat den Kauf von Fremdwährungen vorläufig eingestellt, um weiteren Druck vom Rubel zu nehmen. Gleichwohl bleibt sie der flexiblen Wechselkurspolitik treu, ohne aktive Eingriffe in den Devisenmarkt zu unternehmen. Die Erwartungen für das Wirtschaftswachstum 2024 bleiben nahezu unverändert bei 3,8 %, mit einer deutlichen Abschwächung auf 1,8 % im darauffolgenden Jahr.