Der Gouverneur der südafrikanischen Zentralbank, Lesetja Kganyago, hat Bedenken geäußert, dass protektionistische Maßnahmen der USA die zukünftigen Zinssenkungen von Zentralbanken weltweit behindern könnten, falls diese Maßnahmen inflationsfördernd wirken. Er betonte jedoch, dass aktuell zu viele unsichere Faktoren existieren, um eine klare Prognose zu wagen. Unterdessen hat der US-Präsident Donald Trump angekündigt, bis zum 1. Februar Zölle von bis zu 25 % auf Importe aus Mexiko und Kanada zu erheben. Ein solcher Schritt könnte den Prozess der Disinflation verlangsamen, den die Zentralbanken seit der großen Inflation von 2022 mit Nachdruck verfolgt haben, so Kganyago in einem Interview auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. Zentralbanken weltweit, darunter auch jene der USA, der Europäischen Union und Südafrikas, hatten im vergangenen Jahr begonnen, die Leitzinsen zu senken, da die Inflation sich zu beruhigen schien. Die südafrikanische Zentralbank etwa reduzierte im November ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf 7,75 % und plant, ihren Lockerungszyklus nur kurz zu halten. Trotzdem wird für das nächste Treffen der Entscheidungsträger am 30. Januar eine weitere geringfügige Zinssenkung um einen Viertelprozentpunkt erwartet.