Trotz der hohen Nachfrage nach Wohnraum stehen in Deutschland zahlreiche Wohnungen leer. Dies geht aus den Erhebungen des Zensus vom 15. Mai 2022 hervor. Insgesamt wurden rund 1,9 Millionen Wohnungen nicht genutzt, was einer Leerstandsquote von 4,3 Prozent entspricht, so das Statistische Bundesamt. Bemerkenswert ist, dass über die Hälfte dieser Immobilien seit mehr als einem Jahr unbewohnt sind.
Lediglich etwa 38 Prozent der leerstehenden Wohnungen waren binnen drei Monaten bezugsfertig. Interessanterweise lag dieser Anteil in den Stadtstaaten Hamburg, Bremen und Berlin deutlich höher, nämlich zwischen 52 und 61 Prozent. Geplante Baumaßnahmen oder Sanierungen betrafen fast jede vierte leere Wohnung (24 Prozent). Lediglich bei vier Prozent war ein Abriss vorgesehen. Auch der Verkauf oder die Selbstnutzung durch Eigentümer spielte mit sieben Prozent eine Rolle. Bei jeder fünften leeren Wohnung wurden "sonstige Gründe" für den Leerstand angegeben.
Die erhobenen Daten basieren auf dem Zensus 2022, der sowohl amtliche Register als auch die Befragung von zwölf Prozent der Bevölkerung zu verschiedenen Themenbereichen einbezog. An der Gebäude- und Wohnungszählung nahmen rund 23 Millionen Eigentümer und etwa 8.000 Wohnungsunternehmen teil.