Der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) hat sich mit neuen Forderungen an die zukünftige Bundesregierung gewandt. Er fordert eine jährliche Grundfinanzierung der Seehäfen von 500 Millionen Euro, die der Bund an die Länder zahlen soll, um die maritime Infrastruktur zu sichern. Zudem wird eine Beteiligung des Bundes an weiteren Investitionen in den Neubau von Hafenanlagen gefordert, ohne jedoch eine genaue Investitionssumme zu benennen. ZDS-Präsidentin Angela Titzrath betonte, dass dieser finanzielle Aufwuchs im Koalitionsvertrag der nächsten Bundesregierung ausdrücklich verankert werden solle. Die Forderung resultiert aus der finanziellen Überforderung der Länder und Kommunen, die für die mehrheitlich staatliche Hafeninfrastruktur verantwortlich sind. Die seit langem von den Küstenländern und dem ZDS geforderte Erhöhung der Mittel wurde zuletzt in der „Bremer Erklärung“ gefestigt. Die deutsche Hafenwirtschaft zeigt sich bereit, gemeinsam mit der Politik die wirtschaftlich bewegten Zeiten zu meistern. In den ersten sechs Monaten verzeichneten die Häfen einen minimalen Zuwachs beim Güterumschlag, dennoch seien geopolitische Unsicherheiten und internationaler Protektionismus größere Herausforderungen als die rein wirtschaftlichen Probleme. Neben dem ZDS hat die norddeutsche CDU ebenfalls eine jährliche Förderung von 500 Millionen Euro für die Seehäfen vorgeschlagen. Dieser Vorschlag soll in das Programm zur kommenden Bundestagswahl einfließen, unterstützt von wirtschaftspolitischen Sprechern der Unionsfraktionen. Der ZDS vertritt 156 Betriebe und die Bedeutung der hiesigen Häfen ist erheblich. Hamburg bleibt umschlagsstärkster Standort, wenngleich Rostock Zuwächse verzeichnete.