Ina Gartens mit Spannung erwartete Memoiren 'Be Ready When The Luck Happens' sorgen bereits vor der Veröffentlichung am 1. Oktober für Schlagzeilen. Besonders für aufstrebende Lebensmittelunternehmer erweist sich das Werk als wahre Schatzkiste fundierter Ratschläge.
Neben persönlichen Einblicken in ihre schwierige Familienbeziehung und einer kurzzeitigen Trennung von ihrem Ehemann Jeffrey, offenbart Garten hilfreiche Empfehlungen für den Aufbau und das Wachstum eines Unternehmens. So erging es ihr selbst im Jahr 1978, als sie zufällig eine Anzeige für ein Feinkostgeschäft in Westhampton, N.Y., las und es kaufte.
Obwohl sie den Laden 1996 verkaufte, hat Garten mit ihrer Marke 'Barefoot Contessa', die inzwischen Kuchenmischungen, Tiefkühlgerichte, 13 Kochbücher und Fernsehsendungen umfasst, beachtlichen Erfolg erzielt. Dabei hat sie wertvolle Lektionen gelernt, die anderen Unternehmern ebenfalls nützlich sein könnten.
Eine humorvolle Anekdote in ihrem Buch erzählt von einer Wanderung in der Balch Hills Natural Area. Aufgrund fehlender Fitness entschied sich Garten, den Berg im Zickzack zu bezwingen – eine Metapher für den Umgang mit Herausforderungen im Geschäftsleben.
Gartens geringe Toleranz für Langeweile trieb sie weg von ihrem Job in Washington und hin zu riskanten Entscheidungen wie dem Kauf des Feinkostladens und dem Erlernen des Fliegens. Die Erfahrung, Probleme mit Mitarbeitern durch offene Gespräche zu lösen und für Transparenz zu sorgen, gehört ebenso zu ihren Erfolgsrezepten.
Der Schlüssel zu Gartens Geschäftserfolg lag auch im Kundenerlebnis: Eine liberale Rückgabepolitik und der Fokus auf Kundenzufriedenheit führten zu lebenslangen Kundenbindungen. Ein Beispiel dafür war ihre Entscheidung in den 1990er Jahren, den Preis für ihre bekannten Brownies auf $2.75 zu erhöhen. Die Nachfrage bestätigte, dass Kunden bereit waren, für Qualität zu zahlen.
Auch die Lektionen ihres Vaters prägen ihre Geschäftsphilosophie: Erst das Bedürfnis des Gegenübers verstehen und ihm innerhalb der eigenen Parameter gerecht werden, und zweitens, immer etwas im Verhandlungsspielraum lassen.
Für Garten steht Authentizität über Markenbildung. Es gehe darum, täglich nach den eigenen Standards zu leben und zu arbeiten, was sich langfristig zur eigenen Marke addiert. Ihr Credo der täglichen Verantwortung zu den eigenen Ansprüchen ist der Weg, den sie konsequent verfolgt.