Zalando-Aktien erlebten nach der Veröffentlichung detaillierter Quartalszahlen eine schwankungsreiche Fahrt. Trotz anfänglicher Verluste gelang es der Aktie kurzzeitig, ins Plus zu drehen. Wenige Stunden nach Handelsbeginn fiel der Kurs jedoch wieder knapp über ein Prozent und notierte bei 27,73 Euro. Im frühen Handel hatten makroökonomische Unsicherheiten die Aktien um über vier Prozent auf den tiefsten Wert seit sieben Wochen sinken lassen. Marktteilnehmer zeigten sich besorgt über die bevorstehenden Feiertagsumsätze und die wenig ermutigenden Zahlen des britischen Mitbewerbers Asos. Die Analysten zeigten sich von der Quartalsbilanz des deutschen Modeunternehmens positiv überrascht, insbesondere von der hohen Profitabilität im dritten Quartal. Yashraj Rajani von der UBS hob die verbesserten Kundenkennzahlen hervor, betonte jedoch die vorsichtige Prognose für das operative Ergebnis im Schlussquartal. Zalandos Finanzchefin Sandra Dembeck bezeichnete den Start ins Schlussquartal als „sehr positiv“, was den Kursverlust weitgehend ausbügelte. Georgina Johanan von JPMorgan sah die Zahlen als solide an, wies aber auf das Fehlen positiver Impulse für eine nachhaltige Kurssteigerung hin. Trotz eines Jahreszuwachses von rund 30 Prozent gehört Zalando zu den stärksten DAX-Titeln, nachdem es zuvor jahrelang unter den größten Verlierern zu finden war. Vom Höchststand, der während des Online-Booms der Coronakrise erreicht wurde, ist die Aktie jedoch noch weit entfernt. Zalando brachte 2014 seine Aktien an die Börse und erreichte aktuell ein Kursniveau von etwa 28 Euro—immerhin 30 Prozent über dem Emissionspreis von 21,50 Euro. Das Unternehmen ist derzeit mit rund 7,4 Milliarden Euro bewertet und positioniert sich damit am unteren Ende des DAX, in den es 2021 aufgenommen wurde.