Im Libanon entflammten die Spannungen erneut, nachdem israelische Luftangriffe in der Bergregion Almat laut Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums mindestens 27 Menschen das Leben kosteten. Unter den Todesopfern eines Angriffs befanden sich auch sieben Kinder, während sechs weitere Personen verletzt wurden. Die Bergungsarbeiten ziehen sich weiter hin, was die Befürchtung aufkommen lässt, dass die Anzahl der Opfer noch steigen könnte. Interessanterweise hüllt sich die israelische Armee bisher in Schweigen zu diesen Vorkommnissen.
Darüber hinaus berichten libanesische Medien übereinstimmend, dass es sich bei den betroffenen Menschen um Binnenvertriebene aus der östlichen Bekaa-Ebene handelte. Der TV-Sender TV Al-Dschadid informierte darüber, dass 35 Geflüchtete aus mehreren Familien in dem zerstörten Gebäude Zuflucht gesucht hatten. Ein Bericht in "L'Orient Le Jour" beleuchtet, dass erst am Samstag in der Gemeinde ein Familienmitglied beerdigt wurde, das als Kämpfer der Hisbollah sein Leben verlor.
Der Angriff sorgte für Entsetzen und wurde von einem Mitarbeiter der islamischen Zivilschutzvereinigung als "Massaker" bezeichnet. Vor Ort kämpften Retter, teils mit bloßen Händen, gegen die erdrückende Last der Trümmer, um Überlebende zu bergen. Der Zivilschutz ist der Amal-Bewegung, die enge Verbindungen zur Hisbollah pflegt, nahestehend. Augenzeugen berichten, dass Bulldozer schließlich hinzugezogen wurden, als die Hoffnung schwand, weitere Überlebende zu finden.
Ein weiterer verheerender Luftschlag erschütterte die südliche Stadt Adlun und kostete drei Sanitätern das Leben. Das libanesische Gesundheitsministerium kritisierte den Angriff scharf und stufte ihn als "Kriegsverbrechen" ein. Auch im Nordosten des Landes forderte ein anderer Angriff ein Menschenleben. Aktuell führt Israel parallel zum Krieg im Gazastreifen Auseinandersetzungen mit der Hisbollah-Miliz im Libanon, die seit einem Jahr regelmäßig Raketen auf Israel abfeuert und damit die islamistische Hamas im Gazastreifen unterstützt. Zu den gespitzten Spannungen trugen die grausamen Ereignisse des 7. Oktober 2023 bei, an dem von der Hamas ein Massaker mit über tausend Todesopfern in Israel verübt wurde.