10. Oktober, 2024

Wirtschaft

Zäher Tarifpoker: Verhandlungen für öffentliche Banken ohne Durchbruch

Zäher Tarifpoker: Verhandlungen für öffentliche Banken ohne Durchbruch

Die Tarifverhandlungen für die Mitarbeitenden der öffentlichen Banken, darunter Landes- und Förderbanken sowie diverse Sparkassen, gehen in eine entscheidende Phase. Begleitet von energischen Warnstreiks versammelten sich Vertreter der Gewerkschaft Verdi und Arbeitgebervertreter in Mainz, um einen Kompromiss zu erzielen. Während die Gespräche in die dritte Runde gingen, setzten die Beteiligten am Nachmittag noch auf eine Lösung. Ein verbessertes Angebot seitens der Arbeitgeber wurde vorgelegt, jedoch ohne weitere Details. Dennoch bleibt die Hoffnung auf eine Einigung im Raum, auch wenn der Ausgang noch ungewiss ist.

Verdi, die ambitionierte 12,5 Prozent mehr Gehalt oder mindestens 500 Euro zusätzlich für Angestellte fordert, sieht sich einem Angebot der Arbeitgeber gegenüber, das eine sofortige Gehaltserhöhung von 5,8 Prozent sowie zwei weitere Anhebungen von jeweils 2,5 Prozent in den Jahren 2025 und 2026 vorsieht. Die Gewerkschaft bemängelt insbesondere die fünfmonatige Verzögerung bis zur ersten Erhöhung, was angesichts der aktuellen Preissteigerungen als unzureichend erachtet wird.

Parallel zu den Gesprächen schwelt der Protest weiter. Über 800 Beschäftigte aus Hessen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Baden-Württemberg folgten dem Aufruf zu Arbeitsniederlegungen und marschierten durch die Straßen von Mainz. Diese Demonstrationen sind Teil einer Reihe weiterer Aktionen in verschiedenen Regionen Deutschlands.

Dominik Lamminger, Geschäftsführer des Bundesverbands Öffentlicher Banken Deutschlands, verteidigt das Angebot der Arbeitgeberseite und verweist auf die bereits im September optimierte Offerte. Angesichts der sinkenden Inflationsraten und der herausfordernden wirtschaftlichen Lage zeigt er sich vom Standpunkt der Gewerkschaften enttäuscht und sieht deren Ablehnung als schwer nachvollziehbar an.