In den laufenden Tarifverhandlungen der Metall- und Elektroindustrie sucht man mit Hochdruck nach Lösungen. Trotz der zähen Gespräche bemühen sich beide Parteien um eine Einigung, wie der bayerische IG-Metall-Chef Horst Ott berichtet. Die Verantwortung der Beteiligten steht außer Frage, doch eine Einigung scheint noch nicht in greifbarer Nähe zu sein. Während einige Themen Fortschritte verzeichnen, bleibt vor allem das Gehalt als Hauptstreitpunkt ungelöst. Die Gewerkschaft fordert eine Lohnerhöhung von sieben Prozent, während Arbeitgeber moderate 3,6 Prozent über 27 Monate bei einer neuntägigen Nullphase offerieren. Traditionell spielen in den Verhandlungen stufenweise Anpassungen und Vertragslaufzeiten eine entscheidende Rolle. Die Arbeitgeber verweisen auf wirtschaftliche Herausforderungen, während Ott auf bereits erzielte Lösungen in schwierigen Situationen verweist und einen Flächentarifvertrag anstrebt. Ein weiteres Gesprächsthema sind Sonderregelungen für Unternehmen mit geringen Umsatzrenditen, welche die Arbeitgeber gerne erweitern würden. Dabei werden Themen verknüpft, um Lösungen zu finden. Ein Konsens besteht darin, die Ausbildungsgehälter überdurchschnittlich zu erhöhen, konkrete Werte fehlen jedoch. Im Vorfeld geplanter Warnstreiks zeigt sich die IG Metall entschlossen. Ott plant, vor dem BMW-Werk in Dingolfing zu sprechen, während auch im Allgäu Beschäftigte von AGCO Fendt, Robert Bosch und Liebherr Aerospace zu verkürzten Arbeitszeiten aufgerufen sind. Insgesamt sind 36 Betriebe in Bayern betroffen.