30. Oktober, 2024

Märkte

Zaghafte Hoffnungsschimmer am deutschen Aktienmarkt trotz Zinssorgen

Zaghafte Hoffnungsschimmer am deutschen Aktienmarkt trotz Zinssorgen

Der Dax zeigte sich am Mittwoch anfällig und gab am späten Vormittag um 0,72 Prozent auf 19.338,61 Punkte nach. Auch der MDax verzeichnete einen Rückgang um 0,81 Prozent auf 26.842,97 Zähler, während der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone mit einem Minus von rund 1,0 Prozent auf 4.899,27 Punkte abschloss.

Volkswirt Ulrich Wortberg von der Helaba wies darauf hin, dass die am Vormittag veröffentlichten Verbraucherpreise aus verschiedenen Bundesländern mit erheblichen Vormonatsanstiegen aufwarteten. Diese Entwicklung könnte die Erwartungen hinsichtlich möglicher Zinssenkungen dämpfen. Dennoch konnte die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal leicht um 0,2 Prozent wachsen, entgegen den pessimistischeren Prognosen der Ökonomen.

Angesichts der andauernden Unsicherheiten wird es dem Dax schwerfallen, seinen kurzfristigen Aufwärtstrend beizubehalten, meinte Marktexperte Andreas Lipkow. Die Neigung zur Konsolidierung nehme zu, und immer mehr Investoren suchten ihr Heil in sicheren Anlagemöglichkeiten.

Im Vorfeld der US-Börseneröffnung sorgten unterschiedliche Unternehmenszahlen im Technologiesektor für gemischte Reaktionen: Während die überzeugenden Quartalszahlen der Google-Mutter Alphabet positiv bewertet wurden, enttäuschte der Chipkonzern AMD die Anleger. Dies führte am Mittwoch zu einem Druck auf Halbleiterwerte, mit Infineon am Dax-Ende und Verlusten auch bei Süss Microtec und Elmos Semiconductor.

Einen Aufwärtstrend zeigten hingegen die Aktien von Volkswagen, die nach Veröffentlichung ihrer Quartalszahlen mit einem Kursplus von 0,7 Prozent brillierten. Analyst Jose Asumendi von JPMorgan hob die starken Barmittelflüsse und die hohe Liquidität des Unternehmens hervor, trotz der Belastungen durch Umstrukturierungskosten im dritten Quartal.

Im Gegensatz dazu verzeichnete BASF einen Kursrückgang von 0,9 Prozent infolge eines zurückhaltenderen Ausblicks des Chemiekonzerns. Bechtle verlor 3,7 Prozent, nachdem die Berenberg Bank ihre Kaufempfehlung gestrichen hatte, bedingt durch unsichere Geschäftsaussichten für das kommende Jahr.

Eine eindrückliche Gewinnwarnung des IT-Leasingspezialisten Grenke führte zu einem dramatischen Kursverfall von 26 Prozent, dem niedrigsten Stand seit über zwei Jahren. Hingegen konnte Kion mit seinen Quartalszahlen überzeugen und verzeichnete einen Anstieg von 6,6 Prozent.

Fuchs punktete mit einer Gewinnsteigerung und legte um 2,0 Prozent zu, auch wenn der Umsatz aufgrund niedrigerer Preise und negativer Währungseffekte leicht zurückging. Die Unternehmensleistungen trafen im Wesentlichen die Markterwartungen.