Zaghafte Erholung bei Bundesanleihen – Italien im Fokus des Anleihemarkts

Am Freitag zeigten sich die Kurse der deutschen Bundesanleihen leicht erholt. Der Euro-Bund-Future, ein essenzieller Leitindikator auf dem Markt, verzeichnete einen Anstieg um 0,10 Prozent und schloss bei 134,13 Punkten. Parallel dazu fiel die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen moderat auf 2,19 Prozent. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte bereits am Donnerstag zum dritten Mal in diesem Jahr die Leitzinsen gesenkt, was am Anleihemarkt jedoch keine nennenswerten Ausschläge zur Folge hatte. Bemerkenswert dabei: Die jüngste Senkung erfolgte ohne die übliche Pause zwischen den Beschlüssen. Laut Christoph Rieger, Volkswirt bei der Commerzbank, bleiben die Märkte optimistisch, dass die EZB diesen Kurs unvermindert fortsetzen wird. Allerdings könnte eine Veränderung dieser Strategie voraussichtlich erst mit einer deutlichen Wende in den wirtschaftlichen Fundamentaldaten einhergehen. Am besagten Freitag blieben wesentliche Konjunkturdaten sowohl in der Eurozone als auch in den USA aus. Dennoch verzeichneten italienische Anleihen, entgegen der allgemeinen Markttendenz, einen Kursanstieg. Die am Abend erwartete Veröffentlichung von Rating-Einschätzungen durch S&P und Fitch sorgte hierbei für erhöhtes Interesse. Angesichts stabiler Wirtschaftsaussichten und merklich verbesserter Defizitprognosen erscheint eine herabstufende Maßnahme durch die Agenturen unwahrscheinlich, so Rieger. Eine positive Anpassung des Ausblicks ist hingegen im Bereich des Möglichen.